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Mindestens zwei Anbieter bereiten sich auf Wettbewerb vor

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Nachdem das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw in der vergangenen Woche wie erwartet eine Ausschreibung für eine neue Marine-Drohne zur Integration auf den Korvetten der Klasse K130 veröffentlicht hat, dürften potenzielle Bieter in den Startlöchern stehen. Zwei Konsortien, die am Tender teilnehmen werden, stehen bereits fest: Es handelt sich um die österreichische Schiebel zusammen mit Diehl sowie den schwedischen Saab-Konzern mit  ESG.

Diehl blickt auf eine langjährige Partnerschaft mit dem Wiener Unternehmen Schiebel zurück, das die Hubschrauber-Drohne Camcopter S-100 herstellt. Der Helikopter fliegt laut Diehl bereits in mehr als einem Dutzend Ländern in einer Stückzahl von über 300 Exemplaren. Sollte das Firmenkonsortium den Zuschlag erhalten, würde Diehl als Generalunternehmer auftreten und für die Integration auf der K130 sorgen, erläutere Ingo Schwaetzer, Vertriebsexperte von Diehl, am Rande der DWT-Tagung „Unmanned  Vehicles“ am Dienstag in Bonn.

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Laut Ausschreibung will die Marine zunächst nur ein Drohnensystem mit zwei Fluggeräten plus Bodenkontrollstation im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens beschaffen. Sollte die Marine wie geplant ein weiteres Los Korvetten erhalten, dürften insgesamt zehn Schiffe mit den UAVs ausgestattet werden.  Gefordert wird in der Ausschreibung ein vertikal startendes System mit einer Mindestflugdauer von fünf Stunden und einer Mindestnutzlast von 13 kg. Das UAV soll  bildgebende Aufklärungssysteme tragen und als Treibstoff Kerosin verwenden.

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Diehl-Experte Schwaetzer rechnet mit deinem „harten Wettbewerb“, da der deutsche Kunde in Europa als sehr wichtig gelte. Die interessierten Unternehmen haben jetzt bis zum 7. August  Zeit, ihre Teilnahmeanträge abzugeben. Um akzeptiert zu werden, müssen sie jedoch nicht nur ein passendes Produkt anbieten, sondern auch ihre technische, wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit nachweisen. Erst im Anschluss daran werden sie gegebenenfalls zur Angebotsabgabe aufgefordert.

Als der Hauptkonkurrent des Camcopters von Schiebel/Diehl wird der unbemannte Hubschrauber V-200 Skeldar – das Produkt eines Joint Ventures von Saab und der schweizerischen UMS Aero – gesehen.  Für den Skeldar wird die ESG als nationaler deutscher Partner für Betreuung, Logistik und Integration ins Rennen gehen. Ob als Generalunternehmer wie Konkurrent Diehl für den Camcopter steht offenbar im Augenblick noch nicht fest. Nach Einschätzung von Gregor Zowierucha, der bei ESG die Geschäftseinheiten Missionsflugzeuge und UAS leitet, kommen theoretisch zwar noch weitere Anbieter wie CybAero aus Schweden, Leonardo aus Italien oder die spanische Indra  als Wettbewerber in Betracht. Da diese Unternehmen jedoch im Augenblick laut Zowierucha noch keinen zugelassenen deutschen Luftfahrtbetrieb als Partner für eine Zulassung und Integration haben – wie von der Bundeswehr gefordert, geht der ESG-Manager nicht von deren Gebot aus. Seiner Aussage zufolge kommen auch Anbieter mit größeren UAVs faktisch nicht  in Betracht, da auf den Korvetten wenig Platz und kein großer Hangar zur Verfügung stehen. Der Experte rechnet mit einer Auswahlentscheidung bis Jahresende. Die dafür nötigen Flugtests seien bereits erfolgt, sagte er.

Für die Marine ist die aktuelle Ausschreibung nicht der erste Anlauf, eine Drohne auf ihre Korvetten zu bekommen. Bereits vor einigen Jahren wurde ein entsprechendes Vorhaben abgebrochen. Ein Grund dafür war offensichtlich, dass  Schiebel den Camcopter nicht mit einem Antrieb anbieten konnte, der F44-Hubschrauberkerosin verbrennt. Dieses Manko ist mittlerweile ausgeräumt. Wie Diehl-Experte Schwaetzer auf der DWT-Veranstaltung sagte, hat die Royal Australian Navy vor kurzem einen Camcopter mit einem F44-tauglichen Wankelmotor erhalten.
lah/4.7.2017