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Anbieter zur Angebotsabgabe aufgefordert

Bei der Erneuerung von Radaren und Feuerleittechnik auf den deutschen Fregatten der Klasse 123 ist eine Ende des Wettbewerbs absehbar:  Gestern sollen die Teilnehmer, die sich für die Ausschreibung qualifiziert haben, eine Anforderung zur Angebotsabgabe erhalten haben, wie es aus gut informierten Kreisen heißt.

Bei der Ausschreibung geht es um eine umfassende Modernisierung der vier Schiffe der Klasse 123. Dabei sollen unter anderem die Radaranlagen SMART-S  durch je ein rotierendes taktisches Radar im X-Band ersetzt werden. Überdies wird gefordert, die taktischen Radaranlagen LW08 einschließlich des Videoextraktors  gegen je ein rotierendes taktisches Radar zu tauschen. Die Feuerleitanlage Multi-Weapon-Control-System auf den Schiffen soll einem  Feuerleitradar pro Schiff weichen und die IFF-Abfrage-Antenne durch je eine nicht rotierende IFF-Antenne substituiert werden.

Der siegreiche Anbieter muss die neue Technik überdies in das FüWES der F123 integrieren. Im Rahmen der Ausschreibung ist daneben vorgesehen, die  Geschützschaltkästen auf den vier Fregatten der Klasse 123 und den drei Fregatten der Klasse 124 durch je zwei neue Target Designation Sights (TDS) pro Schiff zu ersetzen.

Dabei sind Produktvorgaben und Systemkomponenten der Firma Thales zu verwenden. Dies betrifft die Einbindung in das FüWES F123 (SABRINA 21) sowie die Data Interface Units zur Anbindung neuer Produkte an das FüWES F123.

Durch diese Vorgaben dürfte Thales in jedem Fall Anteile an dem Projekt erhalten. Schließlich hat das Unternehmen das FüWES für die F123 geliefert hat. Thales nimmt Fachkreisen zufolge auch an  der Ausschreibung teil. Als weitere potenzielle Bieter gelten daneben Saab aus Schweden sowie der italienische Konzern Leonardo. Auch der deutsche Radaranbieter Hensoldt soll Beobachtern zufolge Interesse an dem Vorhaben gezeigt haben. Unter anderem aufgrund der Forderungen nach einer umfassenden Integration in das Führungssystem, dürfte das Ulmer Unternehmen aber im Fall einer Angebotsabgabe vermutlich mit einem Partner zusammenarbeiten. Das Bundeswehr-Beschaffungsamt fordert von den Anbietern mindestens zwei Referenzprojekte aus den letzten 15 Jahren zur Integration radargestützter Feuerleitanlagen in Marineeinheiten.

Dem Vernehmen nach haben die Teilnehmer an der Ausschreibung jetzt bis Anfang/Mitte Februar Zeit, ihre Angebote auszuarbeiten.
lah/8.11.2019

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