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Kampfboote für das Seebataillon – Angebotsaufforderung soll in Kürze erfolgen

Waldemar Geiger

Die Bundeswehr denkt bereits seit längerem darüber nach, Kampfboote für das Seebataillon der Marine zu beschaffen. Der Eröffnung eines Teilnahmewettbewerbs für die Beschaffung von 15 Off-the-Shelf-Mehrzweckbooten, die „schon in einer anderen Marine – im Idealfall in einer Marine eines Mitglieds- oder Partnerstaats der NATO – eingeführt“ sind, erfolgte Mitte Juni 2023 und somit rund sechs Jahre nach Beginn der Analysephase für das Beschaffungsvorhaben. Nun soll die Industrie im Februar 2024 zur Abgabe eines indikativen Angebotes aufgefordert werden, wie es aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Hitschler vom 17. Januar auf eine Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten Ingo Gädechens – Mitglied im Haushaltsausschuss – hervorgeht, die hartpunkt vorliegt.

Eine durchaus bemerkenswerte Antwort, wenn man bedenkt, dass einer jüngst an das Parlament übermittelten Liste mit geplanten 25-Mio-Vorlagen der Posten „Taktische Beweglichkeit Maritime Einsatzkräfte auf dem Wasser / Mehrzweckkampfboot, Teil SeeBtl“ für das zweite Quartal 2024 vorgesehen ist. Somit geht man im Bendlerblock offenbar davon aus, dass man die Angebotsauswertung samt Vertragsverhandlung und Vorbereitung der 25-Mio-Vorlage in spätestens vier Monaten schaffen kann. In der Antwort des Ministeriums auf die Frage von Gädechens werden die Zeitangaben deutlich „weicher“ formuliert. „Die parlamentarische Befassung und der Vertragsschluss sind noch in diesem Jahr Vorgesehen“, heißt es in der Antwort von Hitschler.

Die Kampfboote sollen die taktische Beweglichkeit des Seebataillons in einem breiten Missionsspektrum sicherstellen. „Diese Boote werden für amphibische, militärische Evakuierungs-, Eskort-, Patrouillen- sowie für Harbour- Protection-Operationen benötigt. Darüber hinaus werden Pallungen für Lagerung und Transport, Ersatzteile, Dokumentation und Ausbildungslehrgänge beschafft“, beschrieb das Bundeswehrbeschaffungsamt BAAINBw das Einsatzspektrum der Boote im Rahmen der Veröffentlichung des Teilnahmewettbewerbs. Absicht ist es demnach, zunächst nur vier Boote fest zu beauftragen und die Beschaffung von 11 weiteren Booten als Option zu sichern.

Die Meilensteine des Projektes gemäß BMVg-Antwort auf die Frage von Gädechens:

  • „Die Analysephase begann im Juli 2017.
  • Die Billigung des bedarfsbegründenden Dokumentes erfolgte im Januar 2021.
  • Nachdem im September 2022 die Möglichkeit geschaffen wurde, das Projekt aus dem Sondervermögen Bundeswehr zu finanzieren, wurde die Beschaffungsabsicht im Juni 2023 auf der Vergabeplattform des Bundes veröffentlicht.
  • Die Aufforderung zur Abgabe eines indikativen Angebotes ist für den Februar 2024 geplant.
  • Die parlamentarische Befassung und der Vertragsschluss sind noch in diesem Jahr vorgesehen.
  • Die weiteren Meilensteine ergeben sich nach dem Abschluss des Vergabeverfahrens.“

Waldemar Geiger

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