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Großauftrag zur Puma-Modernisierung vergeben

Die Bundeswehr hat einen Auftrag zur Modernisierung der Schützenpanzer Puma des ersten Loses im Volumen von über einer Milliarde Euro an die PSM GmbH vergeben, einem 50:50-Joint-Venture der Muttergesellschaften Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Der Vertrag zu den Nachrüstungsmaßnahmen der Puma-Fahrzeugflotte auf einen einheitlichen Konstruktionsstand wurde am 28. Juni beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz unterzeichnet, wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt. Die Arbeiten sollen den weiteren Angaben zufolge noch im Juli beginnen und bis voraussichtlich 2029 abgeschlossen sein.

Der nun erteilte Auftrag umfasse in einem ersten Schritt 154 Fahrzeuge und habe für das Konsortium einen Wert von 1,04 Milliarden Euro brutto. Auf Rheinmetall entfällt daraus ein Auftragsumfang von 501 Millionen EUR brutto, die als Auftragseingang zu Beginn des 3. Quartals 2021 gebucht werden.

Durch zu erwartende konsortial-interne Weiterbeauftragungen, etwa im Bereich der elektronischen Sichtsysteme, verbinde sich für Rheinmetall mit der Beauftragung perspektivisch ein zusätzlicher Auftragswert in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe, heißt es in der Mitteilung.

Die Modernisierung weiterer 143 Puma Schützenpanzer wird von einer ebenfalls unter Vertrag genommenen Option abgedeckt, die für das PSM-Konsortium einen zusätzlichen Auftragswert von insgesamt 820 Millionen EUR brutto umfasst. Auch hiervon werde deutlich mehr als die Hälfte auf Rheinmetall entfallen.

Mit der nun angestoßenen Nachrüstung soll der überwiegende Teil der in der Bundeswehr vorhandenen 350 Schützenpanzer Puma des 1. Loses auf den so genannten Konstruktionsstand S1 gebracht werden. Von dieser Puma-Variante S1 sind im Zuge der Ausstattung für die durch die Bundeswehr gestellte NATO High Readiness Joint Task Force VJTF 2023 bereits insgesamt 40 Stück bestellt worden. Lediglich 13 Fahrschulfahrzeuge sind von der Modernisierung ausgenommen.

Die neue Puma-Version S1 zeichnet sich unter anderem durch die Integration abstandsfähiger Effektoren wie des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems (MELLS), durch zusätzliche Sensoren wie das neue Fahrersichtsystem und eine verbesserte Führungsarchitektur aus. Das neue Rundum- und Fahrersichtsystem leite das Ende der Ära des Winkelspiegels ein, so Rheinmetall. Erstmalig könne die gesamte Besatzung bei Tag wie bei Nacht „durch die Panzerung“ sehen. Der Fusionsmodus verbinde die Tagsicht mit dem leistungsstarken Wärmebild und ermöglich die frühzeitige Aufklärung getarnter Ziele bei Tag wie bei Nacht. Der Puma ist dem Rheinmetall-Angaben zufolge das erste westliche Gefechtsfahrzeug, das serienmäßig mit einem solchen System in der Nutzung ist.

Der Puma in der Version S1 bildet gemeinsam mit dem von Rheinmetall entwickelten Soldatensystem Infanterist der Zukunft-Erweitertes System in der Version VJTF2023 das System Panzergrenadier.
lah/29.6.2021

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