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Frankreichs Luftwaffe will Stealth-Kampfdrohne beschaffen

Lars Hoffmann

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Analog zur Luftwaffe hat offenbar auch die Armée de l’air Interesse daran, unbemannte Kampfdrohnen als Ergänzung zur Rafale zu beschaffen.

Airbus Defence and Space hat vor wenigen Tagen mit dem sogenannten Wingman erstmals sein Konzept für eine unbemannte Kampfdrohne vorgestellt, die den Eurofighter in der Zukunft begleiten und unterstützen soll. Laut Airbus ist der Wingman dafür ausgelegt, Ziele in der Luft und am Boden zu bekämpfen und kann auf besonders gefährliche Missionen geschickt werden. Die Luftwaffe scheint interessiert zu sein, es gibt jedoch noch keine offizielle Zusage. Finanziert werden soll das Flugzeug der Zehn-Tonnen-Klasse nach Vorstellungen des Luftfahrtkonzerns außerhalb des FCAS-Vorhabens (FCAS: Future Combat Air System), das von Frankreich, Deutschland und Spanien verfolgt wird.

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Ein Ansatz, den offenbar auch Frankreich für seine Luftwaffe verfolgt. So plant das Land ebenfalls, ein UCAV (Unmanned Combat Air Vehicle) – also ein unbemanntes Kampfflugzeug – zu beschaffen, wie aus Kreisen der französischen Regierung zu hören ist.

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In das zukünftige UCAV sollen die Erfahrungen mit dem nEUROn einfließen, einer auf Stealth ausgerichteten Kampfdrohne, die im hohen Unterschallbereich fliegen kann. Bei nEUROn handelt es sich um einen von Dassault entwickelten Technologie-Demonstrator, der bereits mehr als eine Dekade im Flug getestet wurde. In dieser Zeit hat die französische Luftwaffe umfangreiche Erkenntnisse für das gemeinsame Operieren mit dem Kampfflugzeug Rafale gesammelt.

Wie aus Paris zu vernehmen ist, handelt es sich um ein Projekt, das komplementär zu FCAS zu sehen ist. Denn bei FCAS werde der New Generation Fighter sehr „stealthy“ sein, während die großen Remote Carrier nicht über die gleichen Tarnkappeneigenschaften verfügen sollen. Fighter und Remote Carrier bilden das New Generation Weapon System (NGWS) bei FCAS.  Diese Remote Carrier werden den gegenwärtigen Planungen zufolge in der Fünf-Tonnen-Klasse liegen.

Noch deutlich vor der Einführung von FCAS im Jahr 2040 soll deshalb das dann auf den Standard F5 gebrachte Kampfflugzeug Rafale gemeinsam mit dem neuen französischen UCAV operieren. Genauso wie Airbus mit dem Wingman, strebt auch Frankreich die Einführung des UCAV offenbar Anfang der 30er Jahre an.

Da es sich um ein Vorhaben außerhalb von FCAS handelt, erfolgt die Finanzierung den französischen Angaben zufolge aus dem nationalen Verteidigungsbudget.

Wie es heißt, haben die Tests gezeigt, dass ein Stealth-UCAV sowohl für ein Luft-Boden- als auch für ein Luft-Luft-Szenario Vorteile mit sich bringt. Deshalb soll das zukünftige unbemannte Luftfahrzeug beide Rollen erfüllen. Außerdem wird es voraussichtlich deutlich größer als nEUROn, das in der Klasse von fünf bis sechs Tonnen liegt.

Lars Hoffmann