Anzeige

Pakistanische Luftwaffe beabsichtigt Teilnahme am chinesischen J-31-Programm

Kristóf Nagy

Anzeige

Die pakistanische Luftwaffe beabsichtigt, am chinesischen Programm für das Kampfflugzeug Shenyang J-31 teilzunehmen. Dies gab der Kommandeur der pakistanischen Luftwaffe, Air Chief Marshal Zahir Ahmed Babar, heute in einer Mitteilung bekannt. Ziel des Vorhabens ist es, die vorhandene F-16- und Mirage-Flotte möglichst zeitnah abzulösen.

Die Absicht der pakistanischen Luftwaffe, ein Kampfflugzeug mit Stealth-Eigenschaften zu erwerben, ist bereits seit geraumer Zeit bekannt und wurde von verschiedenen staatlichen Stellen in den letzten Monaten immer wieder in Stellungnahmen gegenüber der Presse dargelegt. Zuweilen soll auch ein Interesse an dem türkischen KAAN-Projekt bestanden haben oder sogar noch bestehen. Ziel dieser projektieren Beschaffung ist die Modernisierung und Vereinheitlichung der Flotte.

Ursprünglich betrieb die pakistanische Luftwaffe insgesamt 75 Jagdflugzeug der F-16-Serie in den Versionen F-16A, F-16B, F-16C und F-16D. Diese wurden ergänzt durch 87 Dassault Mirage 3 und 92 Dassault Mirage 5. Der Klarstand aller drei Typen ist jedoch seit Jahren drastisch rückläufig. So entstand in Kooperation mit der chinesischen Luftfahrtindustrie die ab 2010 eingeführte CAC/PAC JF-17 Thunder, welche aktuell das Rückgrat der pakistanischen Luftwaffe bildet. Die Ankündigung zum geplanten Erwerb von J-31 wird von Beobachtern auch als langfristige Reaktion auf die indische Beschaffung von Dassault-Rafale-Kampfflugzeugen gesehen, um die Fähigkeitsbalance wieder herzustellen.

Über die Shenyang J-31 ist verhältnismäßig wenig bekannt. Obwohl das Programm bereits seit über einem Jahrzehnt läuft, soll die Maschine noch nicht vollständig reif für eine Einführung sein. Medienberichten zufolge basiert die Entwicklung auf Know-how, welches partiell durch Spionage erworben sein soll. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Auswertung einer 1999 über Serbien abgeschossenen F-117 ebenfalls in die Konstruktion eingeflossen ist.

Interessanterweise wird die Shenyang J-31 von westlichen Beobachtern als Kampfflugzeug der fünften Generation eingestuft, während es laut chinesischer Terminologie der vierten Generation angehört. Zudem wurde bekannt, dass die Stealth-Eigenschaften des Flugzeugs außer durch die Form über eine spezielle Beschichtung und nicht durch die energieabsorbierende Auslegung des Zellenmaterials erzielt werden. Neben der landgestützten Version verfolgt China auch die Entwicklung einer Ausführung, welche von Flugzeugträgern eingesetzt werden kann.

Kristóf Nagy

.i.td-icon-menu-up { display: none; }