Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hat am 16. Januar Norwegen besucht und bei der Gelegenheit mit seinem norwegischen Amtskollegen Bjørn Arild Gram ein Absichtserklärung zur verstärkten Verteidigungszusammenarbeit unterzeichnet. „Frankreich ist ein wichtiger Alliierter. Wir wollen die Zusammenarbeit in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik mit Frankreich ausbauen und stärken“, wird Gram in einer Mittteilung seines Ministeriums zitiert.
Im Mittelpunkt des ersten Besuchs von Lecornu als Verteidigungsminister in Norwegen standen die bilateralen Gespräche mit dem Schwerpunkt auf Rüstung. Anschließend fand ein Treffen mit norwegischen und französischen Unternehmen der Verteidigungsindustrie statt.
Die von den Ministern unterzeichnete Absichtserklärung stellt laut dem Ministerium einen Meilenstein für die Verteidigungszusammenarbeit zwischen Norwegen und Frankreich dar. Die beiden Länder betonen ihr gemeinsames strategisches Verständnis globaler Sicherheitsbedrohungen und die Bedeutung der „Situational Awareness“ sowie der Präsenz im hohen Norden. Das Verständnis ebne auch den Weg für eine verstärkte Zusammenarbeit bei Übungen und Training in Norwegen.
Frankreich und Norwegen wollen demnach ihre Zusammenarbeit auch bei hybriden Bedrohungen verstärken, insbesondere im Bereich des Schutzes kritischer Infrastrukturen wie Unterseekabeln und Energieversorgungslinien.
Nach Aussage von Gram könnte die Absichtserklärung den Beginn einer noch engeren Zusammenarbeit mit Frankreich in mehreren Bereichen markieren, wie etwa der maritimen Überwachung im Norden und gemeinsamen Übungsaktivitäten.
Lecornu erhielt eine Einführung in die HUGIN-Unterwasserdrohne von Kongsberg. Sowohl Norwegen als auch Frankreich werden erheblich in die Rüstung investieren. Frankreich gehört zu den Ländern, die um den Auftrag für die Lieferung von Fregatten an die norwegische Marine konkurrieren. Die anderen Wettbewerber sind Deutschland, Großbritannien und die USA. Norwegen will eines dieser Länder auswählen, um gemeinsam neue Fregatten zu beschaffen und zu betreiben. Deutschland ist mit dem Konzept der zukünftigen Luftverteidigungsfregatte F127, einem Entwurf von thyssenkrupp Marine Systems, im Rennen.
lah