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Deutschland und Frankreich wollen neue Abstandswaffen entwickeln

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Nach dem Future Combat Air System (FCAS) und dem Main Ground Battle System (MGCS) wollen Paris und Berlin ein weiteres gemeinsames Rüstungsprojekt umsetzen. Dabei geht um die Wirkung auf große Distanzen. „Frankreich und Deutschland werden gemeinsam mit Partnern eine langfristige, umfassende und inklusive Zusammenarbeit im Bereich weitreichender Abstandswaffen eingehen, was auch mit einer Stärkung der europäischen verteidigungsindustriellen Basis mit dem Ziel der Verbesserung unserer militärischen Fähigkeiten einhergehen wird“, heißt es in den sogenannten Schlussfolgerungen des Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrats, der gestern in Meseberg tagte.

Bereits nach dem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Sebastien Lecornu Ende März hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius angekündigt, die Entwicklung von sogenannten Deep Precision Strike Missiles voranzutreiben. Dazu sei der Auftrag von den Regierungschefs erteilt worden.

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Bei den damaligen Gesprächen ging es in erster Linie um das weitere Vorgehen beim MGCS. Dazu steht in den Schlussfolgerungen, dass Frankreich und Deutschland die bedeutenden Fortschritte beim MGCS begrüßen, wie in Vereinbarung der beiden Verteidigungsminister vom 26. April deutlich werde. „Wir sind entschlossen, den ersten Vertrag des MGCS-Programms bis spätestens Ende Januar 2025 zu notifizieren“, heißt es weiter.

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In dem Papier erinnern die beiden Länder überdies an die „zentrale Bedeutung der nuklearen Abschreckung für die Sicherheit Europas und der NATO sowie die Abschreckungsrolle der unabhängigen strategischen französischen Nuklearstreitkräfte und deren wesentlichen Beitrag zur Sicherheit des Bündnisses insgesamt“.

Beide Partner bekennen sich zu einer noch stärkeren Konvergenz ihrer sicherheits- und verteidigungspolitischen Ziele und Strategien. Dazu sollen Beratungen zur strategischen Analyse und Entscheidungen der Zusammenarbeit intensiviert werden. Dafür wird den Planungen zufolge auch das trilaterale Format mit Bundeskanzleramt/Elysée-Palast und den Außen- und Verteidigungsministerien genutzt.

Außerdem soll die deutsch-französische Zusammenarbeit im Rüstungsbereich verbessert werden. Beide Länder wollen zur Debatte über die Entwicklung der europäischen Verteidigungsindustrie beitragen, strategische Lücken schließen sowie Abhängigkeiten im technologischen und industriellen Bereich verringern.
lah