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Rostec entwickelt Drohnenabwehrsystem zur Sicherung des Hinterlandes

Kristóf Nagy

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Der russische Staatskonzern Rostec entwickelt nach eigenen Angaben einen elektronischen Störkomplex zur Drohnenabwehr mit der Bezeichnung Solaris NS. Dies gab der Unternehmensverbund Anfang Mai über seine Kanäle in den sozialen Medien bekannt. Demnach soll das System insbesondere zur Sicherung des Hinterlandes gegen Angriffe der Ukraine mit Langstrecken-Einwegdrohnen dienen.

Der Mitteilung zufolge soll Solaris NS in der Lage sein, die Detektion, Zielverfolgung und Störung der Steuerkanäle vollautomatisiert durchzuführen. Die dafür benötigten Sensoren und Effektoren werden Rostec zufolge auf einem vier Meter hohen Mast montiert. Die Montage kann auf einem Stativ, auf Gebäudedächern oder auf Kommunikations- oder Mobilfunktürmen erfolgen. Der Einsatz ist ausschließlich stationär vorgesehen. Um eine flächendeckende Absicherung zu erreichen, können laut Hersteller mehrere Systeme kombiniert werden.

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Wie Rostec schreibt, ist Solaris NS in der Lage, einen Frequenzbereich von 100 bis 6.000 MHz abzudecken. Zudem verfügt das System über neun einzelne Störsender, die im Verbund miteinander arbeiten. Rostec zufolge kann so im Falle des Wechsels der Frequenz die Steuerung der Drohne weiterhin effektiv blockiert werden. Dabei detektiert Solaris NS laut Hersteller konstant die genutzte Frequenz und schaltet die einzelnen Störsender automatisch und nur nach Bedarf zu. Auf diese Weise soll bei größtmöglicher Flächendeckung die mit der Störung einhergehende Belastung insbesondere der industriellen Infrastruktur im Hinterland reduziert werden.

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Die Entwicklung von Solaris NS könnte als Indikator für den Erfolg der ukrainischen Drohnenkampagne gegen russische Ziele in der Tiefe gewertet werden. Zudem könnte sich Rostec auch Chancen auf dem Exportmarkt ausrechnen. Ob Systeme wie Solaris NS in Zukunft bei einer wachsenden Anzahl an Einwegdrohnen mit KI-basierter und GNSS-unabhängiger Navigation bzw. Zielerkennung noch relevant bleiben, wird sich zeigen. Rostec zufolge ist das System in der Endphase der Erprobung und die Serienfertigung bereits vorbereitet.

Kristóf Nagy