Die Bedrohung durch FPV-Drohnen bleibt für die russischen Streitkräfte weiterhin ein drängendes Problem, um dieser begegnen zu können, hat die Ruselectronics-Holding eine Nachrüstlösung für Fahrzeuge aller Art entwickelt. Dies gab der staatliche Rüstungsverbund Rostec am 15. November 2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Das System mit der Bezeichnung Pres soll sich der Mitteilung zufolge bereits in der erweiterten Erprobung in der Ukraine befinden. Ein Bild des Systems wurde nicht veröffentlicht.
Neben den imposanten, über soziale Medien verbreiteten Videos von durch FPV-Drohnen abgeschossenen Kampfpanzern und anderen Gefechtsfahrzeugen stellen diese agilen und weit verbreiteten Wirkmittel insbesondere auf der russischen Seite ein großes Problem für die Versorgung und Mobilität in Frontnähe dar. Da diese im dritten Kriegsjahr zumeist durch eine Vielzahl an handelsüblichen Fahrzeugen unterschiedlichster Klassen erfolgt, muss eine Nachrüstunglösung dieses Problem mitberücksichtigen. Die Ingenieure von Ruselectronics glauben mit ihrem Ansatz einen Weg hierfür gefunden zu haben.
Der Mitteilungen zufolge ist das Einrüsten in eine breite Palette an Fahrzeugen auch ohne die Anwesenheit von speziell geschultem Fachpersonal möglich. Die Montage erfolgt über eine magnetische Verbindung auf dem Fahrzeugdach, um so die angegebene rundum Abdeckung zu erzielen. Als Systemgewicht gibt der Hersteller 14,5 kg an. Hierdurch soll der Jammer auch für leichte Fahrzeuge geeignet sein. Der Störbereich liegt laut der Mitteilungen im Frequenzband von 400-1.200 MHz.
Die Stromversorgung soll Ruselectronics zufolge über eine handelsübliche Fahrzeugbatterie möglich sein und bei einem Verbrauch vom 800 Watt eine Ausgangsleistung von 400 Watt erreichen. Dies soll der Mitteilungen zufolge für eine Reichweite von 150 m genügen, wobei dies sicherlich als einen optimistischen Wert anzusehen ist. Zudem sei das System wetterfest ausgeführt und im Temperaturbereich von –40 °C bis +40 °C nutzbar. Die Bedienung erfolge über eine Konsole im Fahrzeuginneren.
Um den Störsender zukunftsfähig zu gestalten, sei eine Erweiterung um zusätzliche Module und Frequenzbereiche möglich. Zudem sei auch ein voll automatisiertes Detektionssystem in der Entwicklung, welches in das Pres-System integriert werden soll. Rostec zufolge sei der Störsender vorbereitet für die Serienfertigung und soll schnellstmöglich den russischen Streitkräften zulaufen.
Kristóf Nagy