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260 Mio EUR Investitionen in den kommenden Jahren

Der Marine-Stützpunkt Eckernförde soll im Rahmen der personellen Trendwende der Bundeswehr deutlich verstärkt werden. Wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Dienstag bei ihrem Besuch vor Ort sagte, werden zu den mehr  als 3.000 Dienstposten in Eckernförde noch einmal 400 hinzugefügt. Außerdem kündigte sie an, dass die  Preusser-Kaserne weiter genutzt wird. Wie dies genau geschehen solle, müsse noch in den nächsten sechs Monaten geklärt werden.

In den kommenden Jahren werden nach Aussage der Ministerin am Standort Eckernförde etwa 260 Mio EUR investiert. Die Mittel würden vor allem für den Ausbau der  Hafenanlage und der Unterkünfte verwendet, sagte von der Leyen. So müssten noch zwei Drittel der Unterkünfte modernisiert werden.  Am Standort ist das Ausbildungszentrum U-Boote (AZU) beheimatet, dass nach Angaben der Marine weiter für ausländische Partner ausgebaut werden soll. Bis heute seien im AZU Marinesoldaten aus Ländern wie Brasilien, Peru, Portugal, den Niederlanden und Norwegen geschult worden.

„Norwegen ist für uns der absolute Wunschpartner“, sagte von der Leyen mit Blick auf den Kauf von vier norwegischen und zwei deutschen  U-Booten bei der deutschen Werft TKMS. Beide Länder wollen nach ihren Worten die Boote gemeinsam entwickeln, beschaffen und nutzen.  So würden bereits heute norwegische Offiziere in Deutschland und deutsche Soldaten in Norwegen ausgebildet.

Die Marine arbeitet an neuen technischen Lösungen: Externer Druckbehälter für U 35.                                                      Foto: lah

Die norwegische Verteidigungsministerin Ine Eriksen Søreide, die zu einem Treffen mit ihrer deutschen Amtskollegin nach Eckernförde gekommen war, betonte die „herausragende strategische Partnerschaft“ mit Deutschland. Das Treffen gilt als formeller Start der gemeinsamen U-Boot-Kooperation.

Søreide wies darauf hin, dass beide Länder identische Unterseeboote beschaffen werden. Außerdem werde es eine  industrielle Zusammenarbeit beim Combat-Management-System sowie bei Seezielflugkörpern geben. Gut informierten Kreisen zufolge sind die Gespräche zur Gründung eines Joint Ventures für das Combat-Management-System zwischen Kongsberg, TKMS und Atlas weit fortgeschritten. Im September soll demnach der offizielle Startschuss erfolgen.

Eriksen Søreide bezeichnte die Partnerschaft als Win-Win-Situation. Das norwegische Verteidigungsministerium habe am Beginn der Planungen für den Ersatz der gegenwärtig genutzten U-Boote eine Reihe von Kriterien festgelegt: Es sollte sich um ein bestehende Design handeln, der Lieferant sollte ein erfahrene Werft sein und man wollte mit mindestens einem Land kooperieren.  Schlussendlich habe sich Norwegen nach intensiver Prüfung dafür entschieden, vier Boote in Deutschland zu bestellen. Damit einhergehend werde die Partnerschaft beider Marinen in Zukunft weiter vertieft. Eine verstärkte Kooperation kündigte sie auch für die Forschung im Marinebereich an.

Die Ministerin wies auf die Bedeutung von Unterseebooten für die die norwegische Verteidigung hin und betonte, dass das norwegische Hoheitsgebiet auf See siebenmal größer als die Landfläche des skandinavischen Landes ist. Nach ihrem Aufenthalt in Eckernförde besuchte Eriksen Søreide mit ihrer Delegation die Werft von TKMS in Kiel.
lah/22.8.2017

 

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