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Von der Leyen pocht auf Unabhängigkeit bei Drohnentechnologie

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bewertet die eigenständige Entwicklung von Drohnen als sehr wichtig für Europa. Man dürfe auf diesem Feld nicht von „anderen Mächten“ abhängig sein, sagte die Ministerin in einem Interview mit der Deutschen Welle vom Samstag. Gegenwärtig gelten die USA und Israel als technologisch führend auf dem Gebiet. So least Deutschland für den Afghanistan-Einsatz israelische Aufklärungsdrohnen des Typs Heron, während Italien, Frankreich und Großbritannien Drohnen des US-Herstellers Generals Atomics betreiben. Weitere Staaten, darunter China, arbeiten unterdessen an eigenen unbemannten Luftfahrzeugen.

Man wolle die Abhängigkeit beenden, sagte von der Leyen. Andernfalls müsse man sich auf fremde Bilder sowie Informationen verlassen und habe keine Hoheit über die Aufklärungsziele. Außerdem sieht die Ministerin einen schnell wachsenden Markt in der unbemannten Zivilluftfahrt, den Europa bedienen sollte.

Am 18. Mai hatten Deutschland, Frankreich und Italien bekanntgegeben, eine gemeinsame Aufklärungsdrohne der Kategorie MALE (Medium Altitude Long Endurance) entwickeln zu wollen, die bei Bedarf bewaffnet werden kann. An dem Vorhaben sind Airbus Defence and Space, Dassault Aviation und Finmeccanica beteiligt. In den kommenden zwei Jahren soll zunächst eine Definitionsstudie angefertigt werden, die als Entscheidungsgrundlage dienen soll. Die Luftfahrzeuge sollen den Planungen zufolge frühestens in der nächsten Dekade zulaufen.
lah/8.6.2015

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