Nachdem der Generalinspekteur der Bundeswehr im vergangenen Jahr die Auswahlentscheidung für den Sea Tiger von Airbus Helicopters als Nachfolgemodell des Sea Lynx getroffen hat, steht noch immer der Beschaffungsvertrag aus. Das dürfte sich jedoch bald ändern. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf Nachfrage mitteilte, ist die parlamentarische Befassung des Vorhabens für den kommenden Herbst vorgesehen. Hat ein endverhandelter Vertrag einmal grünes Licht vom Haushaltsausschuss erhalten, folgt der Vertragsschluss in der Regel in unmittelbar danach. Laut Sprecher gibt es bislang keine Verzögerungen im Prozess.
Beobachter gehen allerdings davon aus, dass der ursprünglich projektierte Beginn der Auslieferung des auf dem NH90 basierenden Sea Tiger im Jahr 2024 nicht mehr zu realisieren ist. Die letzten der voraussichtlich über 30 Maschinen sollen laut Plan offenbar im Jahr 2029 zulaufen. Die Bundeswehr erhält gegenwärtig mit dem Sea Lion ein ähnliches Modell für SAR-Aufgaben, das auf dem gleichen Grundmuster basiert. Wegen unzureichender technischer Dokumentation des Herstellers hatte die Marine den Flugbetrieb des Sea Lion im vergangenen Jahr kurzzeitig ausgesetzt.
lah/30.7.2020
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