Rheinmetall vollzieht Zukauf des US-Fahrzeugspezialisten Loc Performance Products

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Die Düsseldorfer Rheinmetall AG hat die Übernahme des US-Unternehmens Loc Performance Products, LLC vollzogen. Der Rüstungskonzern hatte den Kauf des Fahrzeugspezialisten mit Sitz in Plymouth, Michigan, im August angekündigt. Nach Billigung der zuständigen Aufsichtsbehörden erfolgte nun das Closing der Transaktion zum 29. November, wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt. Das Unternehmen werde künftig unter dem Namen American Rheinmetall Vehicles agieren. Dem vereinbarten Kaufpreis liege ein Unternehmenswert von 950 Millionen Dollar zugrunde, schreibt Rheinmetall.

Mit diesem strategischen Zukauf in den USA baue der Konzern seine Position im größten Verteidigungsmarkt der Welt aus und stärke sein Kerngeschäft im Bereich der Landfahrzeuge für militärische Abnehmer weltweit. Die Investition folge Rheinmetalls Streben nach Wachstum in den Vereinigten Staaten, die für den Konzern künftig ein bedeutender Heimatmarkt werden soll. Das Unternehmen vergrößert mit dem Zukauf seine industrielle Basis in den USA und schafft weitere Zugänge für seine Technologien in Nordamerika. 

Durch die Übernahme stärkt Rheinmetall den Angaben zufolge insbesondere seine Fertigungskapazitäten in den USA mit Blick auf angestrebte volumenstarke Großaufträge für Fahrzeugprogramme der US-Armee mit einem Gesamtpotenzial von über 60 Milliarden Dollar. So sei Rheinmetall einer von zwei verbliebenen Teilnehmern in der nun laufenden Prototypenphase des Programms XM30 zur Einführung einer neuen Generation von Schützenpanzern. Das Volumen veranschlagt Rheinmetall  mit rund 45 Milliarden Dollar für rund 4.000 Schützenpanzer. Gleichzeitig bewirbt sich Rheinmetall um das Common Tactical Truck (CTT)-Programm, welches ein Volumen von rund 16 Milliarden Dollar für rund 40.000 LKW umfasst.  

Nach Aussage von Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, verfolgt Loc Performance Products ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit einem robusten organischen Wachstum, verfügt über hochqualifizierte Arbeitskräfte und bietet Rheinmetall reichlich Kapazitätsreserven für die angestrebten Aufträge in den USA. „Wir können damit 100 Prozent lokale Wertschöpfung in den USA realisieren“, so Papperger.
Mit dem Kauf erwirbt American Rheinmetall Vehicles eine moderne, effiziente Produktionsfläche von 160.000 Quadratmetern mit erheblichen Kapazitäten für zukünftige Erweiterungen.

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Loc Performance Products, LLC wurde 1971 in Plymouth, MI, gegründet und ist ein diversifizierter Full-Service-Anbieter für den militärischen Kunden wie auch im zivilen Bereich. Neben dem Firmensitz in Plymouth, MI verfügt das Unternehmen über weitere Standorte in Lansing, MI und Lapeer, MI sowie in St. Marys, OH. 

Der Fahrzeugspezialist ist laut Mitteilung ein leistungsstarker Komplettanbieter von Antriebssträngen, Aufhängungen, Raupensystemen, Gummiprodukten, Panzerungsprodukten und gefertigten Strukturen für Fahrzeugplattformen. Das Unternehmen ist ein etablierter Zulieferer der US-Regierung und insbesondere OEM für die meisten militärischen Landfahrzeug-Kettensysteme in den USA. Zu den derzeitigen Fertigungskapazitäten von Loc Performance Products mit seinen über 1.000 Beschäftigten gehören insbesondere modernisierte Fertigungs-, Bearbeitungs- und Schweißtechniken, die die kritischen Fertigungsanforderungen der XM30- und CTT-Programme der US-Armee erfüllen können. 

Zur amerikanischen Rheinmetall-Familie gehören American Rheinmetall Vehicles in Sterling Heights (MI) und Troy (MI), American Rheinmetall Munitions in Stafford (VA), Windham (ME) und Camden (AR), American Rheinmetall Systems in Biddeford (ME) sowie die amerikanische Konzernmutter American Rheinmetall Defense in Reston (VA). 
lah

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