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Rheinmetall will US-Unternehmen Loc Performance übernehmen

Lars Hoffmann

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Wie der Konzern in einer Ad-hoc-Mitteilung schreibt, wird durch die Übernahme von Loc Performance das Geschäft mit dem US-Militär ausgeweitet. Rheinmetall vergrößere seine industrielle Basis in den USA und schaffe weitere Zugänge für seine Technologien in Nordamerika. Weiterhin stärkt Rheinmetall mit Blick auf angestrebte volumenstarke Großaufträge für Fahrzeugprogramme des U.S. Army mit einem Gesamtpotenzial von über 60 Milliarden US-Dollar seine Fertigungskapazitäten in den USA, wie aus der Mitteilung hervorgeht. So sei Rheinmetall einer von zwei verbliebenen Teilnehmern in der nun laufenden Prototypenphase des Programmes XM30. Dieses dient der Einführung einer neuen Generation von Schützenpanzern. Das Volumen ist mit rund 45 Milliarden US-Dollar für rund 4.000 Schützenpanzer veranschlagt. Weiterhin bewirbt sich Rheinmetall um das Common Tactical Truck (CTT)-Programm, welches ein Volumen von rund 16 Milliarden US-Dollar für rund 40.000 LKW umfasst.

Loc Performance ist den Angaben zufolge ein diversifizierter Full-Service-Anbieter für den militärischen Kunden wie auch im zivilen Bereich. Neben dem Firmensitz in Plymouth, MI verfügt das Unternehmen über weitere Standorte in Lansing, MI und Lapeer, MI sowie in St. Marys, OH.

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Der Fahrzeugspezialist sei ein leistungsstarker Komplettanbieter von Antriebssträngen, Aufhängungen, Raupensystemen, Gummiprodukten, Panzerungsprodukten und gefertigten Strukturen für Fahrzeugplattformen, schreibt Rheinmetall.  Das Unternehmen ist den weiteren Angaben zufolge ein etablierter Zulieferer der US-Regierung und insbesondere OEM für die meisten militärischen Bodenfahrzeug-Kettensysteme in den USA. Zu den derzeitigen Fertigungskapazitäten von Loc Performance gehören insbesondere modernisierte Fertigungs-, Bearbeitungs- und Schweißtechniken, die die kritischen Fertigungsanforderungen der XM30- und CTT-Programme der US-Armee erfüllen können. Eine verfügbare Produktionsfläche von 160.000 Quadratmetern biete erhebliche Kapazitäten für zukünftige Erweiterungen.

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Rheinmetall verspricht sich nach eigenen Angaben von der Akquisition der Loc Performance erhebliche Vorteile sowohl für sein amerikanisches als auch für sein globales Geschäft. So werde eine erfahrene Belegschaft mit hoher fachlicher Expertise – unter anderem bei der Wartung, Instandsetzung und Kampfwertsteigerung militärischer Gefechtsfahrzeuge – in die Rheinmetall-internen Lieferketten eingegliedert.

Mit seinen rund 1.000 qualifizierten Mitarbeitern erwirtschafte Loc Performance wachsende Umsätze. Mit seinen breit angelegten Aktivitäten werde das Unternehmen künftig einen direkten Beitrag zum schnell wachsenden US-Militärfahrzeuggeschäft des Rheinmetall-Konzerns leisten, das von American Rheinmetall Vehicles mit Sitz in Sterling Heights, MI, geführt wird.

Dem vereinbarten Kaufpreis von Loc Performance, der bei Abschluss der Transaktion fällig wird, liegt laut Rheinmetall ein Unternehmenswert von 950 Millionen US-Dollar zugrunde. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen.

Laut Mitteilung folgt die Investition Rheinmetalls Strategie für Wachstum in den Vereinigten Staaten, die für den Konzern künftig ein bedeutendes Kerngeschäft sein sollen.

Lars Hoffmann