Nach einem Bericht der FAZ vom Donnerstag wollen Rumänien und die Tschechische Republik Heeresverbände in die Kommandostruktur der Bundeswehr einbinden.
Den weiteren Angaben zufolge sollen kommenden Mittwoch beim Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel die entsprechenden Verträge unterzeichnet werden. Laut FAZ wird je eine tschechische und eine rumänische Brigade deutschen Divisionskommandos zugeordnet und die künftige gemeinsame Ausbildung und Übung dieser Truppen festgelegt.
Den Angaben zufolge, wird die 4. tschechische Rapid Reaction Brigade langfristig der in Süddeutschland stationierten 10. Panzerdivision unterstellt, während die rumänische mechanisierte 81. Brigade in die Division Schnelle Kräfte eingebunden werden soll. Das Verteidigungsministerium spricht im Augenblick nicht von einer Unterstellung, sondern von der „Affiliation“ oder Angliederung. Eine Unterstellung wie mit den niederländischen Einheiten sei langfristig vorgesehen. Dabei sollen dann auch deutsche Einheiten der tschechischen bzw rumänischen Armee unterstellt werden. Für dieses Jahr sollen sich die Truppenteile der drei Nationen bei gemeinsamen Übungen besser kennenlernen.
Bereits im Juni 2015 hatte der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnicky beim Besuch der deutschen Verteidigungsministerin in Prag seine Bereitschaft bekundet, die 7. Brigade der tschechischen Armee – eine der beiden großen Heereseinheiten des Landes – der deutschen 1. Panzerdivision zu unterstellen. Damals war die Bundeswehr dem Vorschlag noch nicht gefolgt, weil man sich offenbar zunächst auf die Kooperation mit den Niederlanden konzentrieren wollte.
Die gegenseitige Unterstellung von Einheiten der Bundeswehr und der niederländischen Streitkräfte im Rahmen des Framework-Nations-Konzeptes gilt als Blaupause für die anstehende Zusammenarbeit mit Tschechien und Rumänien. Die Niederlande haben zwei ihrer drei Heeresbrigaden in deutsche Divisionen eingebunden.
lah/12/9.2.2017