Der Kieler Schiffbauer thyssenkrupp Marine Sytems (tkMS) will offenbar ein von der Deutschen Marine genutztes U-Boot der Klasse 212A mit einer Lithium-Ionen-Batterie ausstatten. Sollte die Deutsche Marine eine Billigung für die Integration geben, könnte die neue Technologie auch in zukünftigen Projekten genutzt werden, schreibt tkMS in einem Beitrag auf der Plattform LinkedIn.
Der in der vergangenen Woche veröffentlichte Text bezieht sich auf einen Vortrag auf der vom Unternehmen ausgerichteten Veranstaltung Subcon in Kiel. Auf LinkedIn heißt es, dass der erste Vertrag zur Lieferung einer Lithium-Ionen-Batterie bereits in Kraft getreten sei.
Laut der Mitteilung ermöglicht die Lithium-Ionen-Technologie eine höhere Batteriekapazität, während das fast wartungsfreie System die doppelte Lebensdauer im Vergleich mit einer konventionellen Blei-Säure-Batterie aufweise.
tkMS hatte bereits vor einigen Jahren darüber informiert, ein Batteriesystem auf Basis von Lithium-Eisenphosphat-Zellen entwickeln zu wollen. Solche Zellen werden mit einer Leistungselektronik versehen und zu Batterien zusammengeschaltet. Die Lithium-Eisphosphat-Chemie gilt gegenüber anderen chemischen Zellzusammensetzungen als deutlich stabiler und damit sicherer. Hergestellt werden die Zellen für tkMS offenbar vom französischen Unternehmen Saft. Zumindest hatte der Schiffbaukonzern bereits vor längerer Zeit bekanntgegeben, mit den Franzosen zusammenarbeiten zu wollen.
Sollte ein solcher Einbau erfolgen, könnte die neue Technologie umfassend getestet werden und bei einem Erfolg in zukünftigen U-Booten zum Einsatz kommen. So könnten die U-Boote der Klasse 212 CD, von denen bislang sechs Einheiten von Norwegen und Deutschland beschafft werden sollen, womöglich Kandidaten für eine Nutzung sein.
Lars Hoffmann