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Rheinmetall und Honeywell wollen bei Entwicklung neuer Technologien zusammenarbeiten

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Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall und der US-Industriekonzern Honeywell haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zur strategischen Zusammenarbeit in verschiedenen Technologiebereichen unterzeichnet. Beide Unternehmen wollen unter anderem bei neuen Sichtsystemen und bei Hilfsaggregaten für Fahrzeuge kooperieren, wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt.

Gemeinsam wollen die Unternehmen den Angaben zufolge neue visuelle Systeme entwickeln, die die vorhandenen Fähigkeiten des Honeywell 360 Displays nutzen. Dabei handele es sich um ein leistungsfähiges Fahrersichtsystem, das eine Vielzahl von Wärmebild- und Tageslichtkameras umfasst, die über das Fahrzeug verteilt seien, schreibt Rheinmetall.

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Dabei nutzt eine am Helm des Fahrers montierte Brille Augmented- und Mixed-Reality-Technologien, um ein erweitertes Situationsbewusstsein (Situational Awareness) zu vermitteln und eine 360-Grad-Rundumsicht zu ermöglichen – auch ohne direkte Sicht durch Fenster oder Periskope. Das Honeywell 360 Display ermögliche eine immense Leistungssteigerung für bestehende Flotten taktischer Fahrzeuge, wie z. B. den Schützenpanzer Marder, sowie für neu entwickelte Waffensysteme.

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Honeywell und Rheinmetall beabsichtigen laut Mitteilung außerdem, bei Hilfsaggregaten zusammenzuarbeiten, die in taktischen Rad- und Kettenfahrzeugen eingesetzt werden, wenn sich diese in einer Stellung befinden und sich nicht mit dem eigenen Antrieb bewegen. Mit Hilfsaggregaten können die Betriebszeit und die Einsatzbereitschaft eines Turmsystems bei weiterhin geringer thermischer und akustischer Signatur deutlich erhöht werden. Hilfsaggregate seien eine Ergänzung zu Batteriespeichern und könnten auch für stationäre Aufgaben, unter anderem beim Schutz kritischer Infrastrukturen oder Liegenschaften, von hoher Bedeutung sein.

Die geplante strategische Zusammenarbeit zielt nach Angaben von Rheinmetall auch auf weitere Kooperationsbereiche zwischen den beiden Unternehmen ab, darunter die dezentrale Wartung und Unterstützung anderer Honeywell-Produkte, die auf taktischen Plattformen der Bundeswehr installiert sind. Durch die Nutzung ihrer gemeinsamen Ressourcen wollen Rheinmetall und Honeywell kooperative Ansätze im Bereich industrieller Hochenergieanwendungen verfolgen, insbesondere in der Gebäudeautomation (z. B. Klima- und Lüftungstechnik, Beleuchtung, Zugangskontrolle) und im übergreifenden Wärmemanagement, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Die Unternehmen wollen untersuchen, wie eine kompakte Lösung, bestehend aus einer Hochleistungsbatterie in Verbindung mit einem Hilfsaggregat und einem Kühlsystem, die notwendige elektrische Primärenergie, einschließlich der Wärmeableitung, für zukünftige Waffensysteme liefern könnte.

 Darüber hinaus führen Rheinmetall und Honeywell Gespräche über eine engere Zusammenarbeit bei Fähigkeiten in den Bereichen Bekämpfung von unbemannten Flugsystemen (cUAS) und elektronische Kampfführung. Im Zuge der Kooperation werde die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten konkretisiert.
lah