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Rheinmetall kommt mit  Lynx KF41 in die nächste Runde

Der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall hat in einem großvolumigen australischen Beschaffungsprogramm eine wichtige Hürde genommen. Der von Rheinmetall entwickelte Schützenpanzer Lynx KF41 wurde laut einer Pressemitteilung des Unternehmens vom australischen Commonwealth im Rüstungsvorhaben Land 400 Phase 3 für die Erprobungsphase – die so genannte Risk Mitigation Activity oder RMA – ausgewählt. Im Rahmen des Projekts soll ein moderner Schützenpanzer für das australische Heer als Ersatz für die veralteten M113 beschafft werden. Rheinmetall beziffert das damit verbundene Gesamtauftragsvolumen auf rund 15 Mrd AUD oder rund  9,5 Mrd EUR.

Der deutsche Konzern werde für die bevorstehende Programmphase drei Lynx Schützenpanzer liefern, die an den RMA-Erprobungen in Australien teilnehmen werden, schreibt der Konzern. Im Erfolgsfall werde die Lynx IFV-Flotte in Rheinmetalls neuem Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) bei Brisbane im Bundesstaat Queensland gefertigt. Das Unternehmen hat bereits einen Auftrag zur Lieferung von über 200 Radpanzern Boxer gewonnen.

Neben Rheinmetall wurde das Unternehmen Hanwha Defense Australia – eine Tochtergesellschaft des gleichnamigen koreanischen Unternehmens – vom Verteidigungsministerium des Commonwealth als zweiter Anbieter für die Erprobungsphase ausgewählt. Laut Ministerium soll die Risk Mitigation Activitiy noch in diesem Jahr anlaufen. Nach Abschluss werde die Evaluierung der Teilnehmer erfolgen und eine Entscheidung über den final ausgewählten Anbieter der Phase 3 der Regierung in Canberra im Jahr 2022 präsentiert.

Rheinmetall knüpft nach eigenen Angaben bereits ein australisches Industrienetzwerk für Land 400, welches industrielle Fähigkeiten aufbaut. Vor Ort entstünden Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen in den Bereichen Elektrooptik, Waffensysteme, Feuerleit- und Sensorsysteme, Turmfertigung, Variantenentwicklung und -fertigung, Integration, Schutzsysteme, Simulation, Ausbildung und Flottenbetreuung. Hierdurch werde vor Ort in einem der perspektivisch größten Fertigungsstandorte Rheinmetalls eine Vielzahl von dauerhaften Hochtechnologie-Arbeitsplätzen geschaffen.

Die australische Regierung wünscht sich im Rahmen des Vorhabens eine möglichst große Wertschöpfung im Land sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei Bedarf hält sich das Verteidigungsministerium die Option offen, weitere Anbieter in die Shortlist aufzunehmen, um der Armee die benötigten Fähigkeiten zu liefern.
lah/12/17.9.2019