Quantum Systems eröffnet Drohnenfabrik in der Ukraine

Kristóf Nagy

Der im bayrischen Gilching ansässige Drohnenspezialist Quantum-Systems GmbH hat ein Werk in der Ukraine eröffnet. Dies gab das Unternehmen am 18. April in einer Pressemitteilung bekannt. Die Eröffnung erfolgte durch den Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, der im Rahmen einer Reise in der Ukraine weilt, und im Beisein des ukrainischen Ministers für strategische Industrie, Oleksandr Kamyshin sowie dem stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsminister Iwan Hawryliuk.

Das bayrische Unternehmen ist seit dem ersten Kriegsjahr in der Ukraine engagiert und lieferte bereits im August 2022 das erste Los von 33 Aufklärungsdrohnen des Typs Vector. Diesem folgten im Januar 2023 weitere 105 Systeme und im Mai 2023 eine Bestellung über weitere 300 unbemannte Luftfahrzeuge (UAS) des gleichen Typs. Laut Mitteilung sind bis jetzt 212 Systeme über die Ertüchtigungsinitiative der Bundesrepublik ausgeliefert worden. Bis Jahresende soll die Anzahl auf 500 Aufklärungsdrohnen ansteigen.

Bereits in der frühen Phase des Konfliktes zeigte sich, dass die sowohl in Bezug auf Hard- als auch Software überaus flexible und offene Systemarchitektur der Vector-Drohne eine schnelle Anpassung an die sich stetig verändernden Rahmenbedingungen und Bedrohungen ermöglicht und so trotz sehr kurzer Technologiezyklen zum Erhalt des Gefechtswertes beiträgt. Die für die ständige Weiterentwicklung des Vector-Systems benötigten Daten und Nutzerfeedback erhält Quantum Systems unter anderem durch das bereits in der Ukraine betriebene Service-, Support-, Trainings- und Logistikzentrum mit 25 einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese bilden laut dem Unternehmen Drohnenpiloten aus und implementieren technologische Weiterentwicklungen direkt vor Ort in die unbemannten Aufklärungssysteme.

Die neu eröffnete Produktionsstätte stellt laut Pressemitteilung eine Investition von knapp sechs Millionen Euro dar und soll bis Ende des Jahres eine Anzahl von 100 Beschäftigten erreichen. Hierdurch erhofft sich das Unternehmen nicht nur eine Kapazitätssteigerung auf jährlich 1.000 Drohnen, sondern auch eine gesicherte Versorgung der sukzessive ansteigenden Ersatzteilnachfrage.

Kristóf Nagy

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