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Precision Grenadier System – Barrett und MARS gewinnen xTech-Wettbewerb der U.S. Army

Waldemar Geiger

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Die beiden US-amerikanischen Waffenhersteller Barrett und MARS haben den XTech-Innovationswettbewerb für das „Precision Grenadier System” der U.S. Army gewonnen. Dies teilte Barrett gestern in einer Pressemitteilung mit.

Das Precision Grenadier System (PGS) ist ein tragbares, schultergetragenes, halbautomatisches, magazingespeistes, integriertes Waffensystem (Waffe, Munition, Feuerleitung), das schnelle Präzisionsangriffe zur Bekämpfung von Personenzielen hinter und in Deckung sowie Drohnen im Nahbereich ermöglicht. Im Gegensatz zu den meisten aktuellen Infanterie-Granatwerfern soll das PSG gemäß dem Nutzungskonzept der U.S. Army als Primärwaffe, vergleichbar zu einem Sturm-, Maschinen- oder Scharfschützengewehr, genutzt werden.

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Der Barrett-Mitteilung zufolge hat das Team innerhalb von sechs Monaten ein neues 30-mm-Granatwerfersystem entwickelt, gebaut, getestet und schlussendlich auch die Fähigkeit unter Beweis gestellt, dass damit die Forderungen der U.S. Army erfüllt werden können.

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In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass es sich hier explizit um den Innovationswettbewerb des US-Heeres handelt und nicht um die Ausschreibung für die Beschaffung bzw. Herstellung und Lieferung des Precision Grenadier System. Die Auftragsvergabe hierfür wird früheren Angaben der U.S. Army zufolge erst Ende des Jahrzehnts erwartet. Über denn Innovationswettbewerb und die Beschaffungspläne sowie die Anforderungen an das neuartige Waffensystem hat hartpunkt an anderer Stelle bereits ausführlich berichtet. Ob die hier im Folgenden beschriebene Siegerwaffe am Ende auch tatsächlich beschafft wird, bleibt erstmal abzuwarten.

Barrett and MARS sind mit dem als Squad Support Rifle System bezeichneten Waffensystem ins Rennen des Innovationswettbewerbes gegangen, welches Granaten im Kaliber 30 x 42 mm verschießt, die aus einem 5-Schuss-Kastenmagazin gespeist werden. Wie man anhand der mit der Mitteilung veröffentlichten Bilder sieht, verfügt die Waffe über einen beidseitig bedienbaren Sicherungshebel sowie eine über die ganze Gehäuselänge gehende Picatinny-Schiene mit einer deutlich erkennbaren Vorneigung. Zudem ist aus den Bildern ersichtlich, dass die 30mm-Granaten mittels eines gezogenen Rohrs verschossen werden. Früheren Angaben des Herstellers zufolge hat der Granatwerfer eine Länge von rund 86,4 cm und ein Gewicht von 6,35 kg.

Wie aus Mitteilung hervorgeht, arbeitete Barrett im Rahmen des xTech-Wettbewerbes eng mit den beiden Unternehmen MARS Inc und AMTEC Corp. zusmamen, um eine völlig neue Familie von 30-mm-Schultermunition zu entwickeln, und mit Precision Targeting, um ein auf die AMTEC-Munition zugeschnittenes Feuerleitsystem herzustellen. „Diese neue Munitionsfamilie wird über das gesamte Spektrum an Fähigkeiten verfügen, die erforderlich sind, um den Auftrag der U.S. Army zu erfüllen, auf dem modernen Gefechtsfeld eine Überlegenheit zu erzielen“, schreibt Barrett. Explizit erwähnt werden folgende Munitionssorten: Air Bursting High Explosive, High Explosive mit Annährungs- und Aufschlagzünder sowie eine Close Quarter Battle Granate für den Nahkampf. Dabei scheint es sich um eine Kanistermunition zu handeln, die vom Konzept her einer Schrotflintenpatrone ähnelt, die auch auf kurze Distanzen zur Feindbekämpfung eingesetzt werden kann, ohne den Schützen selbst zu gefährden. Offenbar soll sowohl die Nahkampfpatrone als auch die Air-Burst-Granate zur Drohnenbekämpfung genutzt werden können. Auf vergangenen Messen wurden zudem auch panzerbrechende Granaten sowie Übungsmunitionssorten gezeigt.

Waldemar Geiger