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Lürssen gründet Joint Venture mit Civmec

Die deutsche Marine- und Jachtwerft Lürssen hat Presseberichten zufolge ein Joint Venture mit  dem Namen Australian Maritime Shipbuilding and Export Group (AMSEG) mit dem australischen Mischkonzern Civmec geschlossen,  zu dem auch eine Werftengruppe gehört.

Wie es weiter heißt, soll AMSEG eine wichtige Rolle beim Bau von zehn  neuen  Offshore Patrol Vessels (OPV) für Australiens Marine im westaustralischen Henderson spielen.  Dem Vernehmen nach soll das Gemeinschaftsunternehmen auch weitere Geschäftschancen sowohl mit der Royal Australian  Navy (RAN) als auch Exportgeschäfte im pazifischen Raum wahrnehmen.

Lürssen hatte im vergangenen Jahr den Zuschlag für den Bau von 12 OPVs erhalten. Die Schiffe basieren auf einem Design, das bereits für das Sultanat Brunei verwendet wurde. Das deutsche Unternehmen tritt als Generalunternehmen bei dem Projekt mit der Bezeichnung SEA1180 auf. Der größte Teil der Wertschöpfung soll in Australien auf heimischen Werften erfolgen.  Das Gesamtvolumen des Vorhabens wird mit 3,6 Mrd AUD angegeben, wobei etwa die Hälfte auf den Bau, der Rest auf die Lebenszykluskosten – wie etwa Wartung – entfallen soll.  Die ersten beiden Schiffe der Serie werden den Plänen zufolge in Südaustralien bei ASC gebaut, der Rest dann in Henderson.

Den Medienberichten zufolge  wird das Joint Venture vom ehemaligen RAN-Befehlshaber Chris Ritchie geleitet. Das Unternehmen soll unter australischem Management arbeiten und Schiffe auf Weltklasseniveau anbieten, die auch exportiert werden können. Dazu ist der Know-how-Transfer von Lürssen vorgesehen.  Insgesamt sollen 400 Arbeitnehmer direkt und rund 600 indirekt bei Zulieferern im OPV-Projekt beschäftigt werden.

Pressemeldungen zufolge hatte der australische Werftkonzern Austal nach Vertragszuschlag  versucht, als Partner von Lürssen ins Geschäft zu kommen. Die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen wurden allerdings ergebnislos beendet.  Austal hatte vor der Auswahlentscheidung zunächst mit der deutschen Werft Fassmer kooperiert, die sich ebenfalls um den Auftrag beworben hatte.

Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, waren für Lürssen strategische Überlegungen für ein Engagement in Australien wichtig. Denn der Standort bietet sich perspektivisch als  Ausgangsbasis sowohl für das zivile als auch das militärische Geschäft in der Pazifik-Region an. Dabei könnte von Australien aus  sowohl das Neubau- als auch das Wartungsgeschäft abgedeckt werden.
lah/12/29.5.2018

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