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Lürssen schließt  Elsflether Werft

Die Bremer Lürssen-Gruppe will den Betrieb auf der  erst im vergangenen Jahr erworbenen Elsflether Werft noch im laufenden Jahr  einstellen. Nach intensiver Bewertung aller analysierten Aspekte sei eine Aufrechterhaltung des Betriebs am Standort Elsfleth wirtschaftlich nicht tragfähig, schreibt Lürssen zur Begründung in einer Pressemitteilung. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde ein Übernahmeangebot unterbreitet und in den kommenden Monaten in persönlichen Gesprächen konkretisiert, heißt es weiter. Lürssen hatte nach eigenen Angaben am Anfang der Woche die mit der Werft-Übernahme eingeleitete Bestandsaufnahme über den Fortbestand der Elsflether Werft mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen.

Die enorme Verschlickung des an der Hunte gelegenen Werfthafens, Altlasten auf dem Werftgelände sowie ein massiver Sanierungsstau hätten die Aufgabe des Standortes zur Folge, schreibt Lürssen in der Mitteilung. Ohne die notwendige Ausbaggerung des Schlicks alle zwei bis drei Jahre, die eine Mindestwassertiefe von mehr als vier Metern ermöglichen würde, können Boote über den Slip nicht bewegt werden. Die Beseitigungskosten des Schlicks seien durch den Betrieb wirtschaftlich nicht leistbar.

Zusätzlich zur Verschlickung ist das Werftgelände den Angaben zufolge mit grundwassergefährdeten Altlasten kontaminiert, deren Beseitigungskosten laut Analyse nicht kalkulierbar sind. Erschwerend komme hinzu, dass massive Investitionen in die Werftinfrastruktur notwendig seien, die durch den Standort nicht erwirtschaftet werden können. Zudem sind die an den Werftstandort angrenzenden Flächen im Februar 2020 nach der europäischen FFH-Richtlinie als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen worden, wie Lürssen schreibt. Das habe zur Folge, dass Lärm, Staub, Farbnebel, und andere typische Werftemissionen nicht zulässig seien.

„Im Vordergrund des laufenden Anbindungsprozesses an die Lürssen- Gruppe stehen die mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, heißt es in der Mitteilung. Insbesondere deren Fähigkeiten im Reparaturgeschäft hatten das Bremer Familienunternehmen nach eigenen Angaben in dem Entschluss bestärkt, die Werft zu übernehmen. Davon sei das Unternehmen bis heute überzeugt. Die erfolgreiche Einbindung zahlreicher Mitarbeiter in die Gruppe – etwa am Lürssen-Standort Berne zur Instandsetzung des Segelschulschiffes Gorch Fock – bekräftige diese Entscheidung.
lah/12/8.4.2020

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