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Lürssen vor Großauftrag in Bulgarien

Die deutsche Lürssen-Werft steht Presseberichten zufolge unmittelbar vor einem Großauftrag für die bulgarische Marine. Bulgarischen Medien zufolge hat die Regierung in Sofia dem Verteidigungsministerium grünes Licht für den Vertragsschluss für zwei Multifunktions-Patrouillenschiffe im Wert von rund 503 Mio EUR gegeben. Der Kontrakt solle womöglich am 9. Oder 11. November geschlossen werden, hieß es weiter. Die Vergabe an Lürssen war zunächst vom unterlegenen Bieter Fincantieri gerichtlich angefochten worden. Bulgarien hatte den Wettbewerb für die neuen Schiffe bereits 2017 gestartet.

Eine positive Entwicklung gibt es für die Bremer Lürssen-Gruppe auch bei einem anderen Vorhaben: Einem Bericht des NDR zufolge hat die Bundesregierung dem Unternehmen die Ausfuhr von neun Patrouillenbooten und einem Küstenschutzboot nach Ägypten genehmigt. Die Schiffe sollten ursprünglich nach Saudi-Arabien geliefert werden. Wegen des deutschen Quasi-Rüstungsboykotts gegen das Land nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi konnte der Vertrag jedoch nicht erfüllt werden.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte dem NDR zufolge den Wirtschaftsausschuss des Bundestages über diese Entscheidung informiert. Der Wert der Boote soll bei etwa 130 Mio EUR liegen. Riad hatte bei Lürssen insgesamt 35 Patrouillenboote bestellt, von denen bis zu Ausfuhrstopp erste 15 ausgeliefert wurden. Weitere Booten waren allerdings bereits im Bau oder schon fertiggestellt.
lah/12/6.11.2020

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