Der seit Mitte Juni 2024 mit der Führung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) betraute Brigadegeneral Alexander Krone sieht auch bei den Spezialkräften des Heeres weiteren Handlungsbedarf im Umgang mit der Drohnen-Thematik. Wie der KSK-Kommandeur am Rande des diesjährigen 9. KSK-Symposiums Rüstung vor Fachmedienvertretern sagte, haben Spezialkräfte im Vergleich zur breiten Truppe hier und da „Vorsprünge“ im Umgang mit Drohnen, etwa wenn es darum gehe, wie diese für eigene Zwecke genutzt werden, wie man sich gegen solche Systeme wehrt, sich davor schützt und tarnt. Man sei aber „noch deutlich nicht am Ende“.
Die Gründe dafür liegen Krone zufolge in der hohen Dynamik auf diesem Gebiet, wie man im Ukraine-Krieg sehen könne, „wo sich praktisch halbjährlich neue Verfahren und Innovationen weiterentwickeln“. Mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, stellt nach Ansicht des KSK-Kommandeurs eine große Herausforderung dar. Es müsse stetig mitgelernt, mitgeplottet werden und die gewonnenen Erkenntnisse flexibel implementiert werden. Und gleichzeitig dürfe man nicht in die Falle gehen zu sagen: „Jetzt habe ich es herausgefunden. Das ist jetzt die Lehre aus dem Ukraine-Krieg“, so der General. In diesem Zusammenhang verweist er auf die zahlreichen Expertenprognosen, die im Zuge der letzten 2,5 Jahre veröffentlicht wurden, nur um kurze Zeit später wieder revidiert zu werden, wie man am Beispiel der Diskussionen um den Panzerbewegungskrieg gut sehen kann.
Krone geht davon aus, dass sich die Drohnenkriegsführung noch in einigen Zyklen weiterentwickeln wird, sollte der Krieg ein Zeit lang weitergehen. Die schnelle Adaptions- und Innovationsfähigkeit der kriegsführenden Parteien beeindruckt ihn. „Wir stellen immer wieder fest, wie schnell da gearbeitet, sich angepasst und gelernt wird“, so Krone. Es werden „Verfahren, die teilweise im ersten Weltkrieg schon angewandt worden sind, mit Dingen kombiniert, auf die jemand erst vor zehn Monaten gekommen ist.“ Dadurch würden stetig neue Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten geschaffen.
Das Kommando Spezialkräfte, als extrem leichte Kräfte, die zur Auftragserfüllung „auf ein besonders gutes Lagebild angewiesen“ sind, muss diese Entwicklungen nach Ansicht des Kommandeurs genau im Auge behalten. „Wir müssen hier besonders dranbleiben, beobachten, mitdenken, unsere eigenen Verfahren überdenken und überprüfen“, erklärt Krone.
Waldemar Geiger