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IDEX 2025: Milrem stellt unbemannten 8×8-Radpanzer Havoc vor

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Milrem Robotics, ein estnisches Unternehmen für Robotik-Kampffahrzeuge (Robotic Combat Vehicle – RCV), hat auf der IDEX 2025 in Abu Dhabi den Havoc vorgestellt, einen unbemannten 8×8-Radpanzer, das gepanzerte Verbände im Kampf an vorderster Front unterstützen soll. Einzelheiten zu dem Fahrzeug wurden in einer Pressemitteilung von Milrem vom 11. Februar und auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.

Das Fahrzeug hat demnach ein Grundgewicht von 15 Tonnen mit einer zusätzlichen Nutzlast von 5 Tonnen, die beispielsweise zur Aufnahme eines Turms mit einer 30-mm-Kanone wie der MCT-30 von Kongsberg oder des Minenabwurfsystems Skorpion von Dynamit Nobel Defence genutzt werden kann.

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Das Hybrid-Antriebssystem verleiht dem Havoc eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h und eine Reichweite von bis zu 600 km, außerdem liefert es sofort maximales Drehmoment an alle Radstationen. Dies ist ein Vorteil des Elektroantriebs im Vergleich zu Verbrennermotoren, die das maximales Drehmoment nur bei optimaler Drehzahl erreichen. Theoretisch sollte dies dem Havoc bei der Durchquerung von schwierigem Gelände einen Vorteil gegenüber einem ähnlich großen, aber konventionell angetriebenen Fahrzeug verschaffen.

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Milrem gibt außerdem an, dass Havoc mit einer KI-gesteuerten Navigation ausgestattet ist, die es ihm ermöglicht, Operationen in unterschiedlichem Terrain durchzuführen. Dies deutet auf eine gewisse Fähigkeit zur autonomen Navigation im Gelände und auf der Straße hin, was wichtig ist, da das Ziel von RCVs darin besteht, den Personalbedarf für die Durchführung eines Einsatzes zu verringern und die Einsatzfähigkeit zu verbessern. Wenn jedes RCV von einem oder zwei Soldaten gesteuert werden muss, verlagert sich der Personalbedarf im Vergleich zu einem Fahrzeug mit konventioneller Besatzung einfach auf die Einsatzbasis. Außerdem besteht, wenn die Kommunikation mit dem Fahrzeug über Funkfrequenzen erfolgt, immer die Gefahr, dass die gegnerischen Frequenzen gestört werden oder die eigenen Frequenzen überlastet werden, wenn zu viele Fahrzeuge im selben Gebiet operieren.

Das ballistische Schutzniveau des Havoc wird mit NATO STANAG 4569 Stufe 3 angegeben. Das bedeutet, dass die Panzerung des Fahrzeugs ein panzerbrechendes Geschoss im Kaliber 7,62 x 54R mm, welches aus 30 m Entfernung abgefeuert wird, und der Splitterwirkung einer 155 mm-Artilleriegranate, die in einem Umkreis von 60 m um das Fahrzeug detoniert, standhalten kann. Der Schutz gegen Minenexplosionen wird mit Stufe 1 angegeben, was bedeutet, dass er Antipersonenmunition wie Handgranaten oder Streumunition überleben kann, die unter der Fahrzeugkarosserie detonieren.
wg