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Slowakei will Radpanzer in Polen kaufen

Die Slowakei will in den kommenden Jahren 30 Radpanzer des Typs Rosomak für rund 120 Mio PLN in Polen erwerben. Wie das polnische Verteidigungsministerium weiter mitteilte, sei überdies am Freitag ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie beider Länder von der polnischen Ministerpräsidentin Ewa Kopacz und ihrem slowakischen Amtskollegen Robert Fico unterzeichnet worden.

Die Unterschriften wurden in der Stadt Siemianowice Śląskie geleistet, wo auch der 8X8 Radpanzer von Rosomak S.A. – einem Unternehmen der staatlichen polnischen PGZ-Gruppe – hergestellt wird. Das Fahrzeug basiert auf einer Lizenz des finnischen Herstellers Patria. Die Slowakei will für seine Fahrzeuge einen fernbedienbaren Turm mit 30 mm Maschinenkanone und Panzerabwehrrakete der slowakischen Firma EVPU einrüsten.

DANADie Slowakei würde gerne die polnischen Haubitzen des Typs Dana warten. Im Bild eine Dana der tschechischen Armee.                                               Foto: lah

Das so konfigurierte Fahrzeug, das unter dem Namen Scipio auf der Rüstungsmesse IDET im Mai in Brünn vorgestellt wurde, soll auch für den Export angeboten werden. Dies ist nach Aussage des Herstellers auf Grund einer entsprechenden Vereinbarung mit Patria möglich. Als Zielmärkte werden offenbar insbesondere die baltischen Staaten, die Visegrad-Länder sowie Bulgarien und Rumänien gesehen.

Laut Hersteller kann der Scipio wahlweise mit einer Bushmaster-Maschinenkanone oder einer in Russland entwickelten Maschinenkanone des Typs 2A42 ausgestattet werden. Bei den Panzerabwehrraketen besteht die Alternative zwischen der russischen „Konkurs“ und der israelischen „Spike“. Wie ein Firmenvertreter auf der IDET einräumte, bestehen bei der Bushmaster-Kanone jedoch zum Teil mehrjährige Lieferzeiten, während Konkurs-Raketen auf Grund des Rüstungsembargos im Augenblick nicht aus Russland bezogen werden können. Polen verfügt gegenwärtig über etwa 700 Rosomak-Radpanzer.

Die Slowakei würde im Rahmen der Rüstungskooperation überdies gerne die polnischen Selbstfahr-Haubitzen 152 mm des Typs Dana – eine Entwicklung der ehemaligen Tschechoslowakei – warten und reparieren, wie es in einer Mitteilung des slowakischen Verteidigungsministeriums heißt.
lah/12/3.7.2015

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