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Rheinmetall soll neue Helme liefern

Die Bundeswehr hat den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall beauftragt, weitere Helme des Typs „Gefechtshelm Zwischenlösung“ zu liefern. Wie Soldat & Technik aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, soll es sich um einen zusätzlichen Auftrag handeln, der nicht Bestandteil der 2020 geschlossenen Rahmenvereinbarung über die Lieferung von bis zu 20.000 Helmen ist.

Bei dem Gefechtshelm Zwischenlösung handelt es sich um den Helm „Batlskin Viper“ des US-Herstellers Galvion, mit dem Rheinmetall 2020 eine Vertriebspartnerschaft in Deutschland geschlossen hat. Die Bundeswehr hat 15.000 dieser Helme aus dem Ende 2020 geschlossenen Rahmenvertrag abgerufen, wovon 5.000 Stück bereits ausgeliefert wurden und der Rest bis Ende 2022 der Truppe zulaufen soll.

Gut unterrichteten Kreisen zufolge soll der nun vergebene Auftrag eine zigfach größere Bestellmenge umfassen und auch nicht mehr in Nordamerika gefertigt werden. Der Auftrag wurde wohl direkt und ohne Ausschreibung vergeben. Offenbar sollen zwei Mal 88.000 Helme aus Full-Cut-Polyethylen geliefert werden. Da Galvion diese Menge wohl nicht auf die Schnelle selbst herstellen kann, sollen die Helmschalen offenbar durch CES Advanced Composites & Defense Technologies Inc. in der Türkei hergestellt werden, während Galvion das Innenleben des Helmes fertigt. Die Produktion wurde gut unterrichteten Kreisen zufolge wohl bereits begonnen, der Sprecher des Rheinmetall-Konzerns war für eine Anfrage nicht erreichbar.

Die große Bestellmenge lässt aufhorchen, da die Bundeswehr seit geraumer Zeit an einer Ausschreibung für den neuen „Gefechtshelm Streitkräfte“ arbeitet. Fraglich ist nun, ob diese Helmausschreibung in naher Zukunft noch gebraucht wird, zumal der Gefechtshelm Zwischenlösung durch die Bundeswehr vor kurzem auch für den Fallschirmsprung qualifiziert wurde. Sollte dies der Fall sein und aus der Zwischen- eine Dauerlösung werden, dürfte dies bei den deutschen Herstellern – die erst vor Kurzem erhebliche Finanzmittel in die Entwicklung neuer Helmsysteme investiert und Produktionskapazitäten in der Antizipation der Ausschreibung aufgebaut haben – für Unmut sorgen.
wg/4.3.2022

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