Das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw hat den Rüstungskonzern KNDS Deutschland mit der Kampfwertsteigerung der „Fernbedienbaren Leichten Waffenstation 200“ (FLW 200) beauftragt.
Wie aus einer am 3. Juli veröffentlichten Mitteilung des BAAINBw auf der europäischen Online-Vergabeplattform TED hervorgeht, wurde KNDS Deutschland – der Hersteller der FLW 200 – am 26. Juni 2025 mit der „Entwicklung und Qualifikation der Fähigkeit zur Nutzung der Airburst-Munition in der FLW 200“ beauftragt. Weitere Details gehen aus der Mitteilung nicht hervor.
Die Fernbedienbare Leichte Waffenstation 200 wird auf Gefechts- und Führungsfahrzeugen eingesetzt und aus dem Fahrzeuginneren abgefeuert. FLW 200 werden in der Bundeswehr unter anderem auf Fahrzeugen vom Typ GTK Boxer, Dingo 2 und Fuchs 1 A8 genutzt.
Bei der Airburst-Munition handelt es sich um tempierbare 40-mm-Granatpatronen im Kaliber 40 x 53 mm, die aus der Granatmaschinenwaffe verschossen werden. Airburst-Munition kann bei Schussabgabe so programmiert werden, dass sie an einem vorher definierten Ort detoniert und eine Splitterwolke freisetzt. Dadurch wird die Waffe insbesondere für das Bekämpfen von Bodenzielen hinter einer Deckung befähigt. Dazu müssen unterschiedliche Anpassungen an der Waffenstation vorgenommen werden. Neben der Integration einer Programmiereinheit für die Airburst-Munition müssen auch Änderungen an der Feuerleitsoftware erfolgen.
Beobachter gehen davon aus, dass eine solche FLW 200 in einem zukünftigen Schritt auch zur Bekämpfung von Zielen in der Luft weiterentwickelt werden könnte, um einem gewissen Beitrag mehrschichtig angelegten Drohnenabwehr leisten zu können – die Betonung liegt auf „gewissen“. Dazu müsste die FLW 200 zusätzlich zum Verschuss von Airburst-Munition auch noch mit einer entsprechenden Sensorik zur Detektion von Drohnen sowie einem sogenannten Tracker nachgerüstet werden, der für die optische Zielaufklärung und die Beobachtung des Flugprofils zur Errechnung einer Feuerleitlösung notwendig ist.
Waldemar Geiger