Die ukrainischen Streitkräfte setzten offenbar sehr erfolgreich den deutschen Flakpanzer Gepard gegen russische Angriffe aus der Luft ein. Das Problem ist nur, dass es zu wenige dieser Fahrzeuge gibt. Um hier Abhilfe zu schaffen, will der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall zehn Skyranger-Systeme auf Leopard-1-Fahrgestelle integrieren und in die Ukraine liefern. Man befinde sich mit der ukrainischen Regierung in Gesprächen dazu, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger am Donnerstag auf einer Abendveranstaltung seines Unternehmens in Berlin.
Bei dem Angebot geht es offenbar um die Skyranger-Variante mit einer 35mm-Kanone. Obwohl nur mit einem Rohr bestückt, verfügt der Skyranger über eine ähnliche Kadenz wie der mit zwei 35mm-Maschinenkananonen ausgestattete Gepard. Der Vorteil des modernen Skyranger gegenüber dem Gepard liegt in der Verwendung der programmierbaren Airburst-Munition, die Splitterwolken erzeugt, was die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht.
Wie Papperger auf Nachfrage sagte, ist Rheinmetall für die Skyranger-Variante auf dem Leopard-1-Fahrgestell lieferfähig. Der Turm könne alternativ auch auf dem Boxer- oder dem Lynx-Fahrgestell eingesetzt werden. Gegenwärtig gibt es noch keinen Nutzer eines Skyranger-Systems auf einem gepanzerten Fahrgestell.
In seiner Rede hatte Papperger bekräftigt, dass in diesem Jahr zwei Skynex-Systeme, dabei kommen Flak-Türme auf einem LKW-Fahrgestell zum Einsatz, inklusive Airburst-Munition in die Ukraine geliefert werden sollen. Der Bau von Flugabwehrtürmen soll seinen Aussagen zufolge an den Unternehmensstandorten in der Schweiz, Italien und dem neuen Panzerwerk in Ungarn erfolgen.
Neben anderen deutschen Unternehmen überholt auch Rheinmetall alte Leopard-1-Panzer für den Einsatz bei den ukrainischen Streitkräften. Der Flakpanzer Gepard nutzt das gleiche Fahrgestell. Laut Papperger wurden 50 Leopard-1-Panzer in Belgien gekauft, die an mehreren deutschen Standorten für den Kriegseinsatz in der Ukraine fit gemacht werden. Von diesen könnten 25 Kampfpanzer, fünf Bergepanzer sowie zwei Fahrschulpanzer der Ukraine übergeben werden.
lah/22.9.2023
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