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Beschaffung von Kampfbooten noch ganz am Anfang

Der Anfang vergangenen Jahres von der Marine angekündigte Kauf von Kampfbooten für das Seebataillon befindet sich noch immer in einem sehr frühen Stadium. Wie ein Marine-Sprecher weiter ausführte, wurde noch keine Fähigkeitslücke und Funktionale Forderung (FFF) für diesen Typ von Seefahrzeugen erstellt. Eine FFF ist Vorbedingung, um den Beschaffungsprozess zu starten.

Der stellvertretende Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Rainer Brinkmann, hatte im Februar 2017 auf einer Veranstaltung gesagt, dass es sich bei Kampfbooten um kleine Einsatzboote von vielleicht 17 Metern Länge und  einer Kapazität von rund 15 Mann für Einsätze wie Kommandounternehmen und die Küstenüberwachung handele. Ein solcher Bootstyp könnte auch als Transportmittel für amphibische Einheiten von dem gemeinsam mit den Niederlanden genutzten Transportschiff Karel Doorman eingesetzt werden.

Die schwedischen und finnischen Streitkräfte verwenden bereits entsprechende Boote. Ein namhafter schwedischer Hersteller dieser Kampfboote hat unterdessen den Besitzer gewechselt: Kurz vor Weihnachten 2017 teilte der schwedische Rüstungskonzern Saab mit, zum Jahresende den Bootshersteller N. Sundin Dockstavarvet AB und die Reparaturwerft Muskövarvet AB zu übernehmen. Die beiden Werften sollen innerhalb der Saab-Werft Kockums eine neue Businesseinheit mit einem Umsatz von 250 Mio SEK bilden, wie es weiter hieß.

Dockstavarvet stellt verschiedene Kampf- und Patrouillenboote her, darunter das Kampfboot 90, das neben der schwedischen Marine von mehreren internationalen Streitkräften eingesetzt wird und offenbar auch für die deutsche Marine in Frage kommt. Die Werft hat nach eigenen Angaben über 200 Einheiten auf drei Kontinenten verkauft.

Die Schweiz hat erst vor wenigen Tagen 14 neue „Patrouillenboote 16“ für die Armee bei der Firma Marine Alutech Oy Ab in Finnland geordert. Wie die Partnerfirma Shiptec AG aus Luzern weiter mitteilte, werden acht der Boote „zu einem großen Teil“ in Luzern gebaut, während sechs in Finnland hergestellt werden. Die Endausrüstung der sechs finnischen Boote werde Shiptec AG vornehmen. Die neuen Patrouillenboote für die Armee sollen ab Frühjahr 2018 bis 2020 gestaffelt ausgeliefert werden. Medienberichten zufolge umfasst der Vertrag ein Volumen von 23 Mio EUR.
lah/15.1.2018

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