Die Deutsche Marine will am heutigen Nachmittag in einer feierlichen Zeremonie mit der „Nordrhein-Westfalen“ die zweite von insgesamt vier Fregatten der Klasse F125 in Dienst stellen. Das Schiff werde zum 4. Fregattengeschwader, einem der Verbände der Einsatzflottille 2, gehören und im Marinestützpunkt Wilhelmshaven beheimatet sein, schreibt die Marine in einer Mitteilung.
Die Indienststellung sei ein wesentlicher Meilenstein hin zur vollen Einsatzfähigkeit, „denn nun haben wir zwei Plattformen, mit denen uns die Möglichkeit gegeben ist, eigenverantwortlich Einsatzausbildung zu betreiben und damit das Waffensystem für die Marine vollständig verfügbar zu machen“, wird Flottillenadmiral Ralf Kuchler, Kommandeur der Einsatzflottille 2, in der Mitteilung zitiert.
Neben dem ersten Schiff der Klasse, der Baden-Württemberg, wird auch die Nordrhein-Westfalen mit einem Mehrbesatzungskonzept betrieben. Die moderne Technik soll die Intensivnutzung mit bis zu zwei Jahren Stehzeit im Einsatzgebiet ohne planmäßigen Werftaufenthalt möglich machen.
Wie aus dem aktuellen Rüstungsbericht hervorgeht, hat die Baden Württemberg, ihre Einsatzprüfung am 16. April erfolgreich abgeschlossen. Die Nordrhein-Westfalen wurde am 3. März von der ARGE F125 abgenommen. „Die zur Abnahme von Schiff 2 noch geschuldeten Leistungen, insbesondere die Erstellung der noch fehlenden Dokumentation und Materialbewirtschaftungsdaten, befinden sich auf einem kritischen Pfad“, heißt es dazu im Rüstungsbericht. Ein weiterer Schwerpunkt liege auf den für eine volle Akkreditierung durchzuführenden Informationssicherheitsmaßnahmen.
Nach Aufnahme des Fahr- und bestimmungsgemäßen Betriebs und Konsolidierung der Zeitpläne habe der Fähigkeitsaufbau mit dem Waffensystem begonnen, schreiben die Autoren des Berichts. „Aufgrund der Einschränkungen bei Restpunkten wird jedoch eine operative Nutzung im vollem Umfang und damit die Wahrnehmung von Einsatzaufgaben voraussichtlich erst 2022 möglich sein.“
lah/12/10.6.2020