Der schwedische Rüstungskonzern Saab hat von der schwedischen Beschaffungsbehörde FMV den Auftrag erhalten, die fünf Korvetten der Visby-Klasse der schwedischen Marine mit dem Flugabwehrsystem Sea Ceptor von MBDA auszurüsten. Wie Saab in einer Mitteilung schreibt, hat das Projekt einen Wert von rund 1,6 Milliarden SEK.
Der Auftrag an Saab sei Teil des langfristigen Plans der FMV zur Instandhaltung und Modernisierung der fünf Korvetten der Visby-Klasse. Das neue Flugabwehrsystem ermögliche den Schutz eines wesentlich größeren Gebiets und die Bekämpfung von Luftzielen auf größere Entfernungen als die bestehenden Waffensysteme, die sich derzeit an Bord der Schiffe befinden, schreibt Saab.
„Diese Modifikation stärkt sowohl die Flug- und Raketenabwehr Schwedens als auch der NATO, indem sie die Einsatzfähigkeit der schwedischen Streitkräfte und ihre Fähigkeit, im gesamten Konfliktspektrum zu operieren, erhöht“, sagt Mats Wicksell, Leiter des Saab-Geschäftsbereichs Kockums, laut Mitteilung. Kockums ist der Hersteller der Korvetten, während Saab einen großen Teil der Ausrüstung – darunter Radare und das Führungs- und Waffeneinsatzsystem – geliefert hat.
FMV hatte bereits vor längerer Zeit MBDA mit der Lieferung des Flugabwehrsystems Sea Ceptor bauftragt. Die Arbeiten von Saab zur Modifizierung der Korvetten der Visby-Klasse und zur Integration des Systems sollen Anfang 2026 beginnen. MBDA gibt die Bekämpfungsreichweite der Sea Ceptor mit rund 25 km an.
Im vergangenen Monat hatten Medien darüber berichtet, dass die schwedischen Korvetten für den Verschuss der Sea-Ceptor-Raketen mit dem Extensible Launching System (ExLS) von Lockheed Martin ausgerüstet werden. Das Vertical Launching System basiert auf dem Mk41 Launcher des US-Konzerns und kann auch andere Flugkörper aufnehmen.
Lars Hoffmann