Schweden kauft 44 Kampfpanzer Leopard 2 A8 und modernisiert Bestandsflotte

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Schweden kauft 44 neue Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A8 und modernisiert 66 im Bestand befindliche Leopard-2-Panzer. Darüber hinaus werden gepanzerte Fahrzeuge des Typs CV90 umfassend überholt, wie das schwedische Verteidigungsministerium mitteilt. Insgesamt handele es sich um eine Investition von über 22 Milliarden SEK (rund 1,9 Milliarden Euro) in den kommenden Jahren.

Die Investition werde die Verteidigungsfähigkeit erheblich stärken und dazu beitragen, die vier im Aufbau befindlichen Brigaden zu vervollständigen, heißt es in einer Mitteilung. Zwei Brigaden sollen bis 2028, zwei weitere bis 2030 einsatzfähig sein.

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Laut Mitteilung hat die schwedische Beschaffungsbehörde FMV nach Genehmigung durch die Regierung einen Vertrag mit dem Rüstungsunternehmen KNDS über die Lieferung von 44 neu zu produzierenden Kampfpanzern Leopard 2 A8 unterzeichnet, von denen zehn die zuvor von Schweden an die Ukraine gespendeten Panzer ersetzen. Die Auslieferung der neu zu fertigen Leopard 2 A8, die KNDS zufolge in Schweden die Bezeichnung Stridsvagn 123 B erhalten, wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2027 beginnen.

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Darüber hinaus habe die FMV mit KNDS einen Vertrag über die Überholung und Modernisierung von 66 vorhandenen Leopard 2 – in Schweden als Stridsvagn 122 bezeichnet – abgeschlossen. Überdies sei bereits mit der Überholung und Modifizierung von 44 vorhandenen Panzern begonnen worden. Insgesamt handelt es sich um die umfangreichste Modernisierung des Stridsvagn 122 seit seiner Beschaffung in den frühen 2000er Jahren. Die Modernisierung der 66 Stridsvagn 122 umfasst KNDS zufolge, ebenso wie die bereits unter Vertrag stehenden 44 Systeme, unter anderem ein höheres Schutzniveau, eine neue Waffenanlage, neue Fahr- und Bedienerkonzepte, eine APU (Auxiliary Power Unit) und weitere Digitalisierungsmaßnahmen. Die Upgrade-Arbeiten werden voraussichtlich 2028 beginnen, nach Abschluss des ersten Modernisierungsvertrags.

Der Gesamtwert der Verträge beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 17,2 Milliarden SEK. Die Auslieferung der neuen Panzer werde 2028 beginnen und voraussichtlich bis 2031 dauern, wenn die Überholung der vorhandenen Panzer abgeschlossen ist. Insgesamt werden die schwedischen Streitkräfte dann über 154 moderne Panzer mit der neuen schwedischen Bezeichnung Stridsvagn 123 verfügen.

Die Modernisierung der vorhandenen Leopard-2-Panzer der schwedischen Streitkräfte bedeutet laut Verteidigungsministerium, dass sie auf denselben technischen Stand gebracht werden wie die neu hergestellten Panzer. Dazu gehören beispielsweise neue Geschütze für eine höhere Effektivität, ein besserer Schutz für die Besatzung, eine verbesserte Digitalisierung und eine längere Lebensdauer der Panzer.

Die Regierung hat die schwedischen Streitkräfte außerdem ermächtigt, das im Einsatz befindliche Combat Vehicle 90 (CV 90) zu modernisieren. Dies soll bis 2030 abgeschlossen sein. Die Kosten dafür werden auf etwas mehr als 5 Milliarden SEK geschätzt. Bei den CV 90 ergebe sich ein hoher Wartungs- und Modernisierungsbedarf, der durch die sich verschlechternde Sicherheitslage noch verschärft wurde.

Nach Aussage von Verteidigungsminister Pål Jonson wird Schweden durch die Aufträge 154 moderne Kampfpanzer und überholte Kampffahrzeuge erhalten. Damit sollen seinen Worten zufolge die mechanisierten Brigaden und die Battlegroup Gotland ausgestattet werden.
lah