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Leopard 2 A8 – Bundeswehr will 105 zusätzliche Kampfpanzer mit „Mobilitätsgarantie“ beschaffen

Lars Hoffmann

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Das Verteidigungsministerium plant die Beschaffung von zusätzlichen 105 Kampfpanzern Leopard 2 A8 aus einem bestehenden Rahmenvertrag mit der KNDS GmbH, um unter anderem die neue Brigade in Litauen damit auszurüsten. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte als erste Medium über das Vorhaben berichtet und sich dabei auf eine vertrauliche Vorlage des BMVg an den Bundestag bezogen.

Die Panzer sollen dem Vernehmen nach in den Jahren 2027 bis 2030 zulaufen, wobei 70 Exemplare zur Auslieferung in den letzten beiden Vertragsjahren vorgesehen sind. Die Kosten für die 105 Panzer werden auf rund 2,053 Milliarden Euro beziffert. Dazu kommt eine sogenannte „Verfügbarkeitsgewährleistung inkl. Zubehör / Änderungsvertrag“ im Wert von 883 Millionen Euro.

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Bei der Verfügbarkeitsgewährleistung geht es darum, dass der Hersteller dafür garantiert, die neuen Panzer in einem bestimmten Zeitraum bei einer festgelegten Lauf- und Schussleistung der Truppe zur Verfügung stehen. Wobei unterschiedliche Zustände der Verfügbarkeit berücksichtigt werden, die von voller bis zu einer bedingten Einsatzbereitschaft reichen. Es handelt sich also quasi um eine „Mobilitätsgarantie“.

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Wie es heißt, schätzt das BMVg das zeitliche Realisierungsrisiko als „mittel bis hoch“ ein, unter anderem wegen Engpässen auf dem Weltmarkt bei Elektronikteilen und Rohstoffen. Die Nutzungskosten für die 105 Leopard 2 A8 Panzer werden im Zeitraum von 2032 bis 2040 mit etwa 750,53 Millionen Euro kalkuliert. Die dafür erforderlichen Mittel sollen in künftigen Haushalten abgebildet werden. Gegenwärtig sei die Beschaffung weder im Bundeshaushalt 2024 und im Finanzplan bis 2027, noch im Wirtschaftsplan 2024 zum Sondervermögen Bundeswehr veranschlagt, heißt es.

Begründet wird der deshalb entstehende Bedarf für eine überplanmäßige Verpflichtungsermächtigung mit der Nicht-Vorhersehbarkeit des Vorhabens. Denn nach der ersten Ankündigung der neuen Litauen-Brigade im Juni 2023 habe die daran anschließende Planung und Abstimmung mit der litauischen Seite bis Mitte April 2024 in Anspruch genommen. Allerdings sei der Bedarf sachlich unabweisbar, da die deutsche Brigade in Litauen mit ihrem Panzerbataillon gegenüber allen anderen Großverbänden der Bundeswehr besonders exponiert sei und sich Deutschland gegenüber der NATO zur Aufstellung verpflichtet habe.

Nach Einschätzung des BMVg ist auch der zeitliche Bedarf unabweisbar, da nur bei einer Bestellung der Panzer im Juli dieses Jahres das neue Panzerbataillon der Brigade bis zum dritten Quartal 2028 mit den neuen Panzern ausgestattet werden kann. Bislang hat das BMVg nur 18 Leopard 2A8 aus dem Rahmenvertrag abgerufen, die als Ersatz von genauso vielen Panzern älterer Bauart vorgesehen sind, die an die Ukraine abgegeben wurden.

Designmerkmale Leopard 2 A8

Der Leopard 2 A8 ist gegenüber den Vorgängervarianten ein von Grund auf neu hergestellter Kampfpanzer mit einem Gefechtsgewicht von rund 70 Tonnen. Als Hauptbewaffnung dient eine Rheinmetall-Waffenanlage mit einem 120mm/L55A1-Rohr. Damit ist der Panzer zum Verschuss von programmierbarer HE-Munition und von KE-Munition neuester Bauart befähigt. Das Fahrzeug soll Brancheninformationen zufolge über eine volldigitale Feuerleitanlage und Tag- und Nachtsicht-Aufklärungs- und Zieloptiken für Kommandant und Richtschütze verfügen. Auch eine aus optischen sowie thermographischen Sensoren fusionierte Rundumsicht ist vorhanden. Zudem soll der A8 über eine vom Haupttriebwerk entkoppelte Stromversorgung mit mindestens 20 kW Dauerleistung verfügen.

Das Triebwerk sowie das anders untersetzte Seitenvorgelege entspricht der Konfiguration des Leopard 2 A7V. Ein neuer Bombletschutz am Turmdach sowie die neueste Version des abstandsaktiven Schutzsystems Trophy verbessern das Schutzniveau des A8 gegenüber den früheren Modellen.

Lars Hoffmann