Ungeachtet der aktuellen transatlantischen Verstimmungen arbeiten Rheinmetall und Lockheed Martin weiter daran, das Raketenartilleriesystem GMARS (Global Mobile Artillery Rocket System) in Europa zu vermarkten. Wie der deutsche Rüstungskonzern heute in einer Mitteilung schreibt, wurde durch die beiden Partner vor Kurzem ein Treffen mit militärischen Führungskräften, Industrieexperten und Verteidigungsfachleuten aus 14 europäischen Nationen abgehalten, um die neuesten Entwicklungen des GMARS sowie das präzise Wirken auf große Entfernungen zu diskutieren. Zudem kündigen die Unternehmen an in diesem Sommer die Fähigkeiten des GMARS im scharfen Schuss demonstrieren zu wollen.
Bei GMARS handelt es sich um ein hochmobiles, allwetterfähiges und rund um die Uhr einsetzbares Raketenartilleriesystem auf Basis des bewährten HX3-Lkw von Rheinmetall mit einem aus zwei sogenannten Pods bestehenden Mehrfachraketenwerfer sowie einer Feuerleitanlage. Das radgestützte Artilleriesystem ist im Vergleich zum HIMARS dadurch in der Lage, doppelt so viel Munition aufzunehmen und verschießen zu können.
„Der GMARS-Werfer auf der Basis des Rheinmetall HX3-Fahrzeugs bietet ein hohes Maß an Mobilität, Schutz und Vielseitigkeit und ist damit eine ideale Lösung für Streitkräfte, die in einem sich schnell verändernden Umfeld operieren“, schreibt Rheinmetall.
GMARS hat ein Gefechtsgewicht von weniger als 40 Tonnen. Auf der Straße erreicht das System eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und hat eine Fahrreichweite von bis zu 700 Kilometern. Mit einer Breite von 2,5 Metern, einer Höhe von 3,9 Metern und einer Länge von 9,8 Metern ist es den beiden Unternehmen zufolge auf allen gängigen Straßen, aber auch im Eisenbahntransport ohne Einschränkungen beweglich. Weiterhin verfügt GMARS über ein integriertes Kransystem im Werfer, was ein sicheres und schnelles Nachladen unter allen Wetterbedingungen ermöglicht.
Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten, wobei die optional geschützte Kabine einen Sitzplatz für ein drittes Besatzungsmitglied bietet. GMARS weist eine hohe Komponentengemeinsamkeit mit dem Raketenwerfer M270 auf Kette und HIMARS und den Rheinmetall HX-Lkw auf. Das erleichtere Ausbildung und Logistik und zeigt sich auch für die Interoperabilität mit NATO-Streitkräften, die MLRS und HIMARS einsetzen, von Vorteil.
GMARS soll zudem in der Lage sein alle Artillerieraketen des Typs GMLRS (Guided Multiple Launch Rocket System), ER GMLRS (Extended Range Guided Multiple Launch Rocket System), M57 Army Tactical Missile System (ATACMS) und Precision Strike Missile (PrSM) verschießen zu können.
Waldemar Geiger