Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit einer weiteren Modernisierung des seit den 70er Jahren in der Nutzung befindlichen Schützenpanzers Marder beauftragt. Rheinmetall Landsysteme liefere nun über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte für die Marder-Flotte, teilte das Unternehmen mit. Der Auftragswert von rund 24 Mio EUR brutto umfasse zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt laut Mitteilung Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Bei dem neuen Fahrernachtsichtgerät handelt es sich Rheinmetall zufolge um das Modell Spectus II.
Es fusioniere das Bild einer Restlichtverstärker-Kamera mit dem eines Wärmebildgeräts und verbessere somit die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Zudem werde das System durch eine Rückblickkamera ergänzt.
Kooperationspartner bei dem Vorhaben sind die Rheinmetall Technical Publications und die Rheinmetall-Tochtergesellschaft benntec Systemtechnik GmbH. Das Vorgängersystem Spectus I wurde von Rheinmetall nach eigenen Angaben bereits als einsatzbedingter Sofortbedarf für die ISAF-Mission in Afghanistan in die Schützenpanzer Marder 1 A5A1-Flotte integriert.
Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall durch die deutschen Streitkräfte mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Außerdem berge die Beauftragung Potenzial für weitere Aufträge im In- und Ausland, so zum Beispiel durch die Freigabe der Beschaffung neuer Wärmebildzielgeräte Richtschützen und Kommandanten in den Bundeswehr-Mardern durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. Oktober. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.
lah/12/20.10.2020