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Rheinmetall informiert über Fortschritt beim Bau der Munitionsfabrik

Die Rheinmetall Hungary Munitions Zrt. hat diese Woche im Rahmen eines offenen Forums am Standort im westungarischen Várpalota über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert. Dabei wurden von CEO Michael Krebs und Werksleiter Peter Medgyesy einige interessante Details mitgeteilt. Die Grundsteinlegung des Werkes, welches in mehreren Phasen entstehen soll, war im Januar erfolgt.

Bereits damals war mitgeteilt worden, dass die Produktion von 30mm-Mittelkalibermunition, die künftig auch von den im ungarischen Zalaegerszeg durch Rheinmetall hergestellten Lynx-Schützenpanzer verwendet wird, im Jahr 2024 aufgenommen werden soll. Dem aktuellen Plan zufolge geht es im ersten Schritt nur um die Herstellung von insgesamt drei verschiedenen Sorten dieses Kalibers, welche planmäßig ab Oktober 2024 beginnen soll. In dieser ersten Phase der Produktion sollen dafür nur etwa ein Dutzend Beschäftigte eingesetzt werden. In der nächsten Phase folgt die Produktion von zusätzlichen Munitionssorten. Konkret soll ab Ende 2025 bzw. Anfang 2026 die Fertigung von Artilleriemunition im Kaliber 155 mm und Panzergranaten im Kaliber 120 mm anlaufen. Neben der Versorgung der von den ungarischen Streitkräften beschafften Panzerhaubitze 2000 und dem Kampfpanzer Leopard 2 soll auch für den Export produziert werden.

Weiterhin ist neben der Produktion von Granaten auch die Etablierung einer Zünderfertigung bis Anfang 2026 geplant. In diesem Zeitraum soll die Belegschaft auf bis zu 200 Mitarbeiter anwachsen. Um die entstehende Verwaltung und eine Entwicklungsabteilung aufzunehmen, wird aktuell auch ein Bürogebäude errichtet. Zudem steht der benachbarte Schießplatz der ungarischen Streitkräfte im Rahmen einer Vereinbarung mit Rheinmetall bei Entwicklungsvorhaben auch für die Erprobung zur Verfügung. Auch die Herstellung von militärischem Sprengstoff war Thema beim Forum in Várpalota, es wurde jedoch hierzu kein konkreter Zeitplan bekannt. Das in zwei Bereiche geteilt Werksgelände mit einer Ausdehnung von 2,96 Quadratkilometern bietet jedoch genug Platz für die Errichtung weiterer Infrastruktur. So wurden auf dem Lageplan bereits Flächen als Reserve für künftige Vorhaben markiert.

Die zu 51 Prozent im Besitz der Rheinmetall AG und zu 49 Prozent im Besitz des ungarischen Staates befindliche Rheinmetall Hungary Munitions Zrt. hat große Pläne mit dem Werk und gibt den avisierten Jahresumsatz nach Fertigstellung mit 350 Millionen Euro an.
Kristóf Nagy

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