Die deutsche QinetiQ GmbH hat nach eigenen Angaben einen Vertrag im Volumen von 284 Millionen Euro mit dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw für die Dienstleistung der ,,langsamen Flugzieldarstellung für die Bundeswehr‘‘ unterzeichnet. Der Vertrag, der die Bereitstellung eines umfassenden Spektrums maßgeschneiderter Dienstleistungen vorsehe, hat laut QinetiQ eine Laufzeit von 10 Jahren, mit einer zusätzlichen Option für zwei weitere Jahre ab 2035. Bereits seit 2018 an unterstützt die QinetiQ GmbH den Angaben zufolge die Bundeswehr mit Dienstleistungen der „langsamen Flugzieldarstellungen“.
Dazu können laut Unternehmen unter anderem das Schleppen von Luftzielen für die bodengebundene Luftverteidigung, die Simulation von Luftangriffen – auch auf See – und die Ausbildung der Joint Terminal Attack Controller (JTAC) gehören. Wobei beim JTAC-Training QinetiQ-Flugzeuge die eigenen Kräfte simulieren. Joint Terminal Attack Controller leiten die Aktionen von Kampfflugzeugen, die in Luftnahunterstützung und anderen offensiven Luftoperationen aus einer vorgeschobenen Position engagiert sind, vom Boden aus.
Des Weiteren wird das Red-Air-Training angeboten, bei dem die Taktiken, Techniken und Verfahren potenzieller Gegner nachgeahmt werden. Das umfassende Dienstleistungsangebot ziele darauf ab, die spezifischen Bedürfnisse des Kunden, von der anfänglichen Ausbildungsanforderung bis hin zur vollständigen Einsatzbereitschaft, zu erfüllen, heißt es in der Mitteilung. Die Leistungen erbringt QinetiQ sowohl in ganz Deutschland als auch im Ausland, etwa bei Übungen.
Die Vertragsunterzeichnung sei das Ergebnis einer seit dem Jahr 2022 durch das BAAINBw durchgeführten Ausschreibung im Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb, schreibt die QinetiQ GmbH, ein Tochterunternehmen des gleichnamigen britischen Rüstungskonzerns.
Flugzieldarstellung und verwandte Dienstleistungen sind laut Mitteilung seit über dreißig Jahren ein fester Bestandteil der Operationen der Bundeswehr. Die QinetiQ GmbH setze bei ihren Leistungen eine leistungsgesteigerte Flugzeug-Flotte, bestehend aus elf PC-9- und vier PC-12-Propellerflugzeugen, ein. Bei der deutschen GmbH sind im Augenblick nach Angaben des Unternehmens rund 120 Mitarbeiter beschäftigt, überwiegend Piloten und technisches Personal.
Nach Aussage Graham Ollis, Managing Director von QinetiQ Threat Representation, hat das Unternehmen bislang 75.000 Flugstunden geleistet. „Mit dem neuen Vertrag können wir nun jährlich weitere tausende Flugstunden durchführen“, so der Manager. „Der Vertrag bildet dabei die Grundlage für alle Teilstreitkräfte in Deutschland und der Alliierten, um sicherzustellen, dass diese jederzeit und weltweit für ihre Missionen einsatzbereit sind.“
lah