Österreich will im Rahmen eines „Government-to-Government“-Geschäftes gemeinsam mit Italien zwölf Stück des leichten Mehrzweckkampfflugzeugs Leonardo M-346FA erwerben, um die im Jahr 2020 ausgemusterten Trainingsjets vom Typ Saab 105 zu ersetzen. Wie es in einer Mitteilung des Bundesheeres heißt, folgt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mit dieser Entscheidung, die am Samstag getroffen wurde, der Empfehlung des Generalstabes. Die für den Kauf erforderlichen Budgetmittel seien bereits im Jahr 2022 im mehrjährigen Finanzrahmen und dem Aufbauplan „ÖBH 2032+“ eingeplant und beschlossen worden. Der Vertrag werde zurzeit mit der italienischen Regierung verhandelt.
Laut Mitteilung ist ein wichtiger Bestandteil der Verhandlungen die Einbindung der österreichischen Wirtschaft durch Industriekooperationen, um damit Wertschöpfung nach Österreich zu holen und die heimische Industrie zu stärken.
„Diese Kooperation ist ein weiterer Beweis für die gute Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Italien und Österreich. Mein besonderer Dank gilt Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die einen wesentlichen Beitrag zum Zustandekommen dieser Vereinbarung beigetragen hat“, wird Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer in der Mitteilung zitiert.
Nach Aussage von Verteidigungsministerin Tanner wird mit dem Kauf der Jets eine wesentliche Fähigkeitslücke bei den Luftstreitkräften geschlossen. „Damit holen wir nicht nur die Ausbildung unserer Pilotinnen und Piloten wieder zu 100 Prozent nach Österreich, sondern stärken auch die Luftraumverteidigung deutlich. Das erhöht den Schutz Österreichs, der österreichischen Bevölkerung und unserer Neutralität gegen Bedrohungen aus der Luft“, so die Ministerin.
Die Stationierung wird den Angaben zufolge auf dem Fliegerhorst Vogler in Linz-Hörsching erfolgen. Der Leonardo M-346FA ist ein zweisitziger, waffenfähiger Unterschall-Jet. Im Österreichischen Bundesheer soll er künftig für die Ausbildung der Pilotinnen und Piloten, zur Unterstützung der Landstreitkräfte als auch zur Luftraumverteidigung eingesetzt werden.
lah