Das österreichische Bundesheer beschafft insgesamt über 1.500 Softwarelizenzen des dänischen IT-Spezialisten Systematic. Dies gab das Bundesheer am 17.11. in einer Pressemitteilung bekannt. Bei der Beschaffung handelt es laut sich Mitteilung um 500 Softwarelizenzen für ein taktisches Führungsinformationssystem und mehr als 1.000 für ein sogenanntes Battle Management System im Gesamtwert von 72,8 Millionen Euro.
Dem Bundesheer zufolge soll die Software für die taktischen Führungsinformationssysteme der Unterstützung von Führungs- und Planungsverfahren auf allen Ebenen dienen und in Stäben und Lagezentren zum Einsatz kommen. Durch das Battle Management System wiederum soll der individuelle Soldat den Austausch von Informationen und Daten mit den übergeordneten Führungsebenen ermöglichen und das Situationsbewusstsein steigern. Das integrierte Blue Force Tracking erlaube dadurch die verbesserte Freund-Feind-Erkennung und unterstütze das Zusammenwirken der verschiedenen Effektoren.
Laut der österreichischen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zeigt insbesondere die aktuelle Sicherheitslage in Europa und speziell der Krieg in der Ukraine, dass europäische Streitkräfte auch außerhalb des NATO-Bündnisses auf Kooperation angewiesen sind. Daher biete das bei zahlreichen europäischen Partnern eingeführte System für das neutrale Österreich die Möglichkeit der digitalen Anbindung des Bundesheeres im Bedarfsfall.
In den 72,8 Millionen Euro ist laut Mitteilung neben den Lizenzen auch die Aus- und Fortbildung des Bedienpersonals für einen Zeitraum von fünf Jahren inkludiert. Der österreichischen Verteidigungsministerin zufolge werden beiden Software-Systeme querschnittlich in allen Waffengattungen des österreichischen Bundesheeres implementiert, was auch die Milizbataillone einschließt. Zu Beginn soll die Software ab Jahresanfang 2025 zuerst an die Akademien und Schulen des Bundesheeres ausgeliefert werden. Hierdurch soll die nötige Vorschriftenlage erstellt und das System sogleich in der Offiziersgrundausbildung eingesetzt werden.
Kristóf Nagy