Die drei neuen Bundeswehr-Satelliten des Radar-Aufklärungssystems SARah werden später als ursprünglich geplant in Betrieb genommen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf ein Kleine Anfrage der FDP hervorgeht, sollen die Satelliten voraussichtlich im Zeitraum November 2020 bis September 2021 in die Umlaufbahn gebracht werden. Kurz nach Unterzeichnung des Vertrages zwischen Hersteller OHB und dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw im Jahr 2013 hieß es noch, die Satelliten sollen Ende 2018 und Anfang 2019 gestartet werden. Das Gesamtgeschäftsvolumen liegt laut einer Mitteilung von damals bei 816 Mio EUR. Zu den Gründen für die Verzögerung wollte sich ein OHB-Sprecher mit Verweis auf die Vertraulichkeit des Vertrages mit dem BMVg nicht äußern.
Zur Beförderung der Satelliten ins Weltall hat OHB als Generalauftragnehmer seinerzeit das US-Unternehmen SpaceX beauftragt, das zu diesem Zweck seine Falcon-9-Raketen verwenden will. Die FDP-Politiker hatten ihre Anfrage vor dem Hintergrund gestellt, dass das europäische Raumfahrtunternehmen ArianeGroup angekündigt hat, in den kommenden Jahren 2.300 Arbeitsplätze zu streichen.
Während in der EU nach Einschätzung der Bundesregierung lediglich Frankreich eine präferentielle Nutzung europäischer Trägerraketen verfolgt, sollen in Deutschland auch in Zukunft bei militärischen Projekten Transportdienstleistungen nicht separat ausgeschrieben werden. Eine Vergabebeschränkung auf europäische Transportdienstleistungen werde im Augenblick jedoch geprüft.
Nach Aussage der Bundesregierung ist eine Untersuchung der Satelliten durch außereuropäische Experten vor dem Start grundsätzlich nicht möglich. Außerhalb Deutschlands sei eine Bewachung durch die Satelliten-Herstellerfirma beziehungsweise die Feldjäger der Bundeswehr geplant. Die SARah-Satelliten sollen das seit 2008 aktive System SAR-Lupe ablösen.
lah/12/28.1.2019