Die beiden Flottentanker der Deutsche Marine werden vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Als Grund dafür nannte das Marinekommando Altersschäden am Antriebsdiesel. Der ständige maritime Einsatzverband der NATO SNMG 1 muss den Angaben zufolge deshalb in nächster Zeit auf die deutsche Unterstützung verzichten. Eine Reparatur der beiden Betriebsstofftransporter sei nicht vor dem vierten Quartal 2018 zu erwarten, heißt es in der Mitteilung weiter.
„Den Ausfall der Tanker können wir nicht kompensieren. Dazu ist die Marine inzwischen zu klein geworden“, wird Vizeadmiral Andreas Krause, Inspekteur der Marine, in einer Mitteilung zitiert. Als Ersatz für die anstehende NATO-Verpflichtung des Tankers Spessart im zweiten Halbjahr kommt nach Angaben der Marine zwar einer der drei Einsatzgruppenversorger in Frage. Diese seien jedoch alle bei der Operation Sophia, der NATO-Aktivität in der Ägäis oder der vorbereitenden Eisatzausbildung gebunden. Die Marine sei demnach gezwungen, die Zusage an die NATO zurückzuziehen, heißt es weiter.
Die Planung sieht den Marineangaben zurzeit vor, die Tanker Rhön und Spessart bis 2024 weiter zu betreiben. Die Schiffe gelten als veraltet und sehr teuer im Unterhalt.
Der Ausfall der beiden Schiffe ist die zweite negative Nachricht für die Marine binnen kurzer Zeit. Erst am 21. Juni hatte es beim Flugkörperschießen auf der Fregatte Sachsen eine gravierende Fehlfunktion gegeben: Der Antrieb einer Flugabwehrrakete des Typs SM 2 brannte kurz nach dem Abfeuern ab, ohne dass der Flugkörper den Starter verließ. Es entstand eine „gleißende Feuerwand“, wie es im Bericht der Marine heißt. Während niemand ernsthaft verletzt wurde, habe es Materialschaden am Schiff gegeben habe. Ein Marine-Sprecher sagte seinerzeit, dass der Vorfall untersucht werde. So lange bleibe die Rakete des Typs SM 2 gesperrt. Hersteller Raytheon wollte zu dem Vorgang mit Verweis auf die Zuständigkeit der Marine keinen Kommentar abgeben.
lah/2.7.2018