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Kurdische Peschmerga absolvieren Basisausbildung in Munster

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Die Bundeswehr bildet die kurdischen Peschmerga für ihren Kampf gegen die Terrormiliz IS im Nordirak nicht nur an der Panzerabwehrrakete Milan und an Handwaffen aus, sondern vermittelt auch Basiswissen für die Aufklärung zu Fuß.

Peschmerga-SprungDas lautlose Vorgehen in der Gruppe gehört für die Peschmerga in Munster zum Ausbildungsinhalt. Foto: lah

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28 kurdische Kämpfer – zu etwa 50 Prozent Offiziere und zu 50 Prozent Feldwebel – nehmen zu diesem Zweck gegenwärtig an einem zweiwöchigen Kompaktkurs auf dem Truppenübungsplatz Munster in der Lüneburger Heide teil. Es gehe darum, Grundfähigkeiten in der abgesessenen Aufklärung weiterzugeben, nannte Oberst Norbert Hähnlein, General der Heeresaufklärungstruppe, das Ziel der Ausbildung. Wie er auf einer Presseveranstaltung am Dienstag weiter erläuterte, sollen die Peschmerga nach Abschluss des Lehrgangs am 6. März ihr erworbenes Wissen als Multiplikatoren in die Heimat mitnehmen. Im Augenblick sind zwei weitere Kurse im Juni und September geplant.

Mit dem Training soll laut Hähnlein eine Fähigkeitslücke der kurdischen Sicherheitskräfte geschlossen werden. Den Soldaten werden Grundlagen unterrichtet, wie man sich mit einfachen technischen Mittel, etwa einem Fernglas, gegen einen überraschenden Angriff schützen und eigene Operationen vorbereiten kann.

Peschmerga-TarnIn Mitteleuropa konzipierte Tarnmaterialien lassen sich bei Bedarf mit Sprühfarbe und Jutestreifen auch für aride Gebiete umfunktionieren.
Foto: lah

Um den kurdisch sprachigen Peschmerga die deutschen Einsatzgrundsätze weiterzugeben, werden zehn so genannte Sprachmittler eingesetzt, die laut Hähnlein – anders als reine Dolmetscher – auch Rücksicht auf kulturelle Gegebenheiten nehmen. Der Oberst lobte die Motivation und Einsatzbereitschaft der 28 Männer als ihre „herausragende Stärke“. Er schätzt, dass zwei Drittel von ihnen Fronterfahrungen aufweisen und der Rest in Stäben gearbeitet hat.

Hinsichtlich Topographie und Vegetation unterscheidet sich der Übungsraum der Heeresaufklärungstruppe in der norddeutschen Tiefebene deutlich vom Nordirak. Die Bundeswehr hofft deshalb, dass die kurdischen Soldaten ihre Erkenntnisse hinsichtlich Tarnung und Einsatzprinzipien auf die besonderen Bedingungen ihrer Heimatregion transferieren können. Eine Ausbildung für zukünftige Aufklärer vor Ort im Irak wäre nach Aussage von Oberst Hähnlein nur bei einer Aufstockung des deutschen Bundeswehrkontingents möglich.
lah/1.3.2016