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Koreanischer Hanwha-Konzern strebt Kooperation in Deutschland an und würde Standort im Osten eröffnen

Lars Hoffmann

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Der südkoreanische Technologiekonzern Hanwha Aerosopace strebt eine Zusammenarbeit mit deutschen Industrieunternehmen an und erwägt Investitionen in den Aufbau einer Produktionsstätte in Ostdeutschland. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, hat es zum Ausloten der Geschäftschancen hierzulande und zur Festigung bestehender Partnerschaften heute seinen ersten Industry Day in Berlin veranstaltet.

Hanwha biete ein breites Portfolio an modernen, einsatzerprobten und NATO-kompatiblen Verteidigungssystemen, die auf aktuelle Sicherheitsherausforderungen zugeschnitten seien und die industriellen Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands stärken, schreibt der Konzern. Das Unternehmen setze sich dafür ein, die Resilienz der deutschen Verteidigungslieferkette zu erhöhen und die Modernisierung der Bundeswehr zu unterstützen.

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Laut Mitteilung arbeitet das Unternehmen derzeit mit mehr als 60 deutschen Zulieferern in den Bereichen Verteidigung, Schiffbau und Industrie zusammen und beschafft jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von über 100 Millionen Euro. Dieses Netzwerk solle weiter ausgebaut werden, um größere strategische Kooperationspotenziale zu erschließen.

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Die ersten Kooperationsfelder umfassen den Angaben zufolge präzisionsgelenkte Raketen und Munition, mit möglicher Erweiterung auf Bereiche wie Luft- und Raumfahrt, Aufklärung und Überwachung (ISR) sowie maritime Verteidigung.

Wie ein Hanwha-Sprecher auf Nachfrage mitteilte, bietet sein Unternehmen auch Lösungen sowohl für Luft-Boden- als auch Boden-Boden-Raketensysteme an und sei offen für die Zusammenarbeit in allen Typen- und Fähigkeitskategorien. Die Reichweite könne dabei nach operationellen Bedürfnissen und spezifischen Forderungen zugeschnitten werden.

Laut eigenen Angaben spielt das Unternehmen als Hauptauftragnehmer für Südkoreas Trägerraketen eine zentrale Rolle im Raumfahrtprogramm des Landes. Darüber hinaus ist es an zahlreichen Raketentypen für Heeres- und Luftwaffenanwendungen beteiligt, baut Raketenmotoren und Flugzeugantriebe sowie Lithium-Ionen-Systeme für die Marine. Zu den bekanntesten Heeresprodukten des Unternehmens dürften der Schützenpanzer Redback und die Panzerhaubitze K9 gehören, die bereits an mehrere europäischen Armeen verkauft wurde. Ein weiteres Produkt ist das Raketenartilleriesystem K239 Chunmoo sowie das umfangreiche Angebot gelenkter und ungelenkter Munition.

Während der Veranstaltung erläuterte Hanwha seine Vision für den Aufbau einer Produktionsstätte in Ostdeutschland, wie es weiter heißt. Diese Investition stelle eine Investition dar, die hochwertige Arbeitsplätze schaffen und durch lokalisierte Produktion sowie integrierte Lieferketten die regionale Wirtschaft stärken solle, schreiben die Autoren der Mitteilung. Dem Unternehmenssprecher zufolge ist Hanwha in der Lage, unterschiedliche Produkte in Ostdeutschland herzustellen, je nach Kundenwunsch.

Die Veranstaltung sollte Hanwhas wachsendes Engagement in Europa als strategischer Lokalisierungspartner unterstreichen mit dem Ziel, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und auf sich verändernde geopolitische Prioritäten zu reagieren.

Den Angaben zufolge nahmen rund 100 Teilnehmer daran teil, darunter Vertreter deutscher Rüstungsunternehmen sowie Bundes- und Landesbehörden. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der Botschaft der Republik Korea in Berlin sowie der südkoreanischen Rüstungsagentur für Technologie und Qualität (DTaQ).

Kyounghoon Kang, Senior Vice President und Leiter des Geschäftsbereichs Deutschland bei Hanwha Aerospace, wird mit den Worten zitiert: „Dies ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, strategische Partnerschaften zu vertiefen und die Zusammenarbeit mit dem dynamischen Verteidigungssektor Deutschlands zu stärken. Der heutige Industry Day ist ein wichtiger Schritt zum Aufbau nachhaltiger und für beide Seiten vorteilhafter industrieller Verbindungen.”

Hanwha sieht sich zu schneller Lieferung, Massenproduktion und Lokalisierung in der Lage. Das Unternehmen sei ein leistungsfähiger und reaktionsschneller Partner für die Modernisierung der deutschen Verteidigung.

Als eine tragende Säule im Verteidigungsbereich der Hanwha Group plant Hanwha Aerospace der Mitteilung zufolge in den kommenden Jahren Investitionen in Höhe von mehr als 8 Milliarden US-Dollar in globale Märkte, um nachhaltiges, partnerschaftsbasiertes Wachstum durch Lokalisierung, Technologietransfer und langfristige industrielle Zusammenarbeit zu fördern.

Lars Hoffmann