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Ukraine: Körperschutzsystem für Frauen zertifiziert

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Die ukrainischen Streitkräfte haben ein ballistisches Körperschutzsystem angepasst an die anatomischen Anforderungen von weiblichen Soldaten zertifiziert. Dies hat das ukrainische Verteidigungsministerium in einer Mitteilung bekanntgegeben. Der aus einheimischer Fertigung stammende Körperschutz sei ab sofort für die Streitkräfte der Ukraine abrufbar, heißt es darin.

Das Körperschutzsystem für weibliche Soldaten wurde von dem 2014 in Kiew als Start-up gegründeten Hersteller Ukrainian Armor entwickelt. Laut Alexander Sharko, Leiter des zentralen Managements für Entwicklung und Überwachung der Materialversorgung der ukrainischen Streitkräfte, ist die Berücksichtigung anatomischer Aspekte der primäre Fokus gewesen. So seien die Einschubplatten für den Plattenträger mit der weiblichen Anatomie entsprechenden Einbuchtungen versehen. Die Schutzflächen seien zudem im Schulterbereich schmaler und im Hüftbereich in Relation weiter ausgeführt worden. Zudem sei die Rückenpartie verlängert worden. Sharko ging bei seinen Ausführungen zu dem 10,5 kg schweren Körperschutz nicht auf die Schutzklasse ein. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich analog zu den bekannten Produkten von Ukrainian Armor um ein Weichballistiksystem mit nach STANAG 2920 geprüftem Splitterschutz und einsetzbaren ballistischen Platten mit der Schutzklasse NIJ IV handelt.

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Streitkräfte und Polizeien untersuchen weltweit seit Jahren die Möglichkeit, durch Anpassung der ballistischen Schutzausstattung den anatomischen Besonderheiten ihrer weiblichen Angehörigen gerecht zu werden. So beschaffte z.B. das spanische Heer 2021 ballistische Schutzwesten, bei denen im Rahmen der ergonomischen Auslegung erstmalig auch die Bedürfnisse der weiblichen Soldaten berücksichtigt werden sollten. Die Suche nach einer optimalen Lösung gestaltet sich jedoch laut Branchenkennern als überaus schwierig, da insbesondere in hartballistischen Platten eingearbeitete Einbuchtungen nicht individuell genug seien und zuweilen anstelle eines Nutzens zusätzliche Komforteinbußen generieren würden.

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Kristóf Nagy