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Israel will 2025 laserbasiertes Luftverteidigungssystem Iron Beam in den Einsatz bringen

Waldemar Geiger

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Das israelische Verteidigungsministerium strebt eine Einführung des mit einem Hochleistungslaser als Effektor arbeitenden Luftverteidigungssystems „Iron Beam“ im nächsten Jahr an und hat dazu am 27. Oktober Vereinbarungen mit zwei Unternehmen – dem staatlichen Rüstungskonzern Rafael Advanced Defense Systems sowie dem in Privatbesitz befindlichen Unternehmen Elbit Systems – im Wert von umgerechnet rund 535 Millionen US-Dollar geschlossen. Dies gab das israelische Verteidigungsministerium heute auf seiner Webseite bekannt. Ziel der Vereinbarung mit den beiden Unternehmen ist es dem Beitrag zufolge, die Produktionsrate des Iron Beam zu erhöhen und das erste System innerhalb eines Jahres in den Einsatz zu bringen.

Wie aus einer heutigen Pressemitteilung von Elbit hervorgeht, wurde das Unternehmen vom israelischen Verteidigungsministerium mit der Lieferung von Hochleistungslasersystemen für Iron Beam im Wert von rund 200 Millionen US-Dollar beauftragt.

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Auch der Iron-Beam-Hersteller Rafael Advanced Defense Systems, der Iron Beam in Zusammenarbeit mit der Direktion für Verteidigungsforschung und -entwicklung des israelischen Verteidigungsministeriums (MAFAT) entwickelt und getestet hat, verkündete heute auf dem Unternehmenskanal auf der Plattform X, ein „historisches Abkommen“ mit dem israelischen Verteidigungsministerium geschlossen zu haben, das den Einsatz des Iron Beam-Lasersystems erheblich erweitere.

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„Das ‚Iron Beam‘-Abkommen gehört zu den strategisch wichtigsten, die wir je unterzeichnet haben, und leitet eine neue Ära der Gefechtsfeldtechnologie ein – das Laserzeitalter. Der erste Einsatz dieses bodengestützten Lasersystems, das in Zusammenarbeit zwischen dem MAFAT, großen Verteidigungsunternehmen und Start-up-Firmen entwickelt wurde, wird voraussichtlich innerhalb des kommenden Jahres erfolgen“, wird Generalmajor a.D. Eyal Zamir, Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, in dem Beitrag zitiert.

Bei Iron Beam handelt es sich um ein bodengestütztes Luftverteidigungssystem, das gegen verschiedene Bedrohungen aus der Luft eingesetzt werden kann, darunter Raketen, Mörsergranaten, Drohnen und Marschflugkörper.

Iron Beam besteht aus einem Radar-Aufklärungssystem, einem Feuerleitsystem und einem Hochenergie-Laser-Effektor der Klasse 100 kW bis 150 kW, die alle samt auf einem Lastkraftwagen installiert sind. Absicht der israelischen Streitkräfte ist es, Iron Beam im Verbund mit den aktuellen bodengestützten Luftverteidigungssystemen des Landes – Arrow, David’s Sling und Iron Dome – einzusetzen und Ziele im Kurzstreckenbereich zu bekämpfen. Dem israelischen Verteidigungsministerium zufolge soll es dazu in Ergänzung mit dem Raketenabwehrsystem Iron Dome eingesetzt werden. Offizielle Angaben zu der Systemreichweite gibt es nicht, Medienberichte sprechen jedoch von einer Reichweite von bis zu sieben Kilometern.

Laserwirksysteme bieten gegenüber Rohr- und Lenkwaffen mehrere Vorteile. Laser sind skalierbar, sie bieten eine punktgenaue und direkte Wirkung. Zudem sind Hochenergielaser geräuschlos und für das menschliche Auge unsichtbar. Da für die Wirkung von Lasern keine Munitionsbevorratung, sondern nur Energie notwendig ist, bieten sie auch logistische Vorteile, zudem sind die Kosten pro Schuss deutlich geringer, da im Rahmen von Abfangmaßnahmen keine Effektoren, sondern nur Elektrizität verbraucht wird. Laserwaffen haben aber auch Nachteile. Die Wirkung ist stark von den Eigenschaften des beschossenen Materials sowie einem exakten Zieltracking und atmosphärischen- bzw. Witterungseinflüssen abhängig. So können beispielsweise Staubpartikel oder eine hohe Luftfeuchtigkeit sowohl das Zieltracking beeinträchtigen als auch die Lichtpartikel verändern und die Strahlqualität beeinträchtigen, so dass die Wirkung des Systems negativ beeinflusst wird.

Waldemar Geiger