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Industrie und IG Metall fordern Handeln von BMVg und BMWi

Die IG Metall Küste und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) haben die Bundesregierung aufgefordert, einen Prozess zur Neustrukturierung und verbesserten Zusammenarbeit bei der Beschaffung von Marineeinheiten zu starten und  dafür zu einem Zukunftsdialog Marineschiffbau einzuladen. Wie es in einer gemeinsam verfassten Mitteilung vom Verband, der zahlreiche deutsche Werften und Zulieferer vertritt, und der Gewerkschaft heißt, sehen beide die Bundesregierung in der politischen Verantwortung für die Branche. Die Regierung müsse  den Beschäftigten und Unternehmen verlässliche Perspektiven aufzeigen.

In einem gemeinsamen Schreiben an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unterstützen IG Metall Küste und VSM den vor einigen Tagen bekannt gewordenen Appell der Regierungschefs der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern, den Marine-Überwasserschiffbau – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – umgehend als Schlüsseltechnologie zu definieren.

Das sei eine entscheidende Voraussetzung, um mit der Bundesregierung unter Beteiligung der Bundesländer, den Unternehmen, dem VSM und der IG Metall Küste eine grundsätzliche Klärung über die Zukunft der Marineschiffbauindustrie in Deutschland herbeizuführen, wird Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, in der Mitteilung zitiert.

Nach Aussage von Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des VSM, lassen sich Effizienzsteigerungen durch eine Konsolidierung der in Europa genutzten Waffensysteme und deren Anbieter nur unter fairen Wettbewerbsbedingungen im Binnenmarkt erreichen. „Wer Europas Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie seine Möglichkeiten, zur Internationalen Sicherheitsarchitektur beizutragen, stärken will, darf die effizientesten und produktivsten Akteure der Marineschiffbauindustrie politisch nicht alleine lassen“, fordert Lüken. In der Branche wird seit geraumer Zeit beklagt, dass auf Grund von Staatsbeteiligungen an Werften in einigen Ländern Europas der Wettbewerb in  eine Schieflage geraten ist.
lah/12/7.2.2020

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