Anzeige

Hensoldt will um mindestens 15 Prozent wachsen

Die auf Verteidigungssensorik und -elektronik spezialisierte Hensoldt AG rechnet für das Geschäftsjahr 2021 mit einer anhaltend positiven Geschäftsdynamik und erwartet einen währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz zwischen 1.400 und 1.600 Millionen EUR.Im Vergleich mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr, in dem der Umsatz bei 1,207 Milliarden Euro lag, geht das Unternehmen damit von einem Umsatzplus von mehr als 15 Prozent aus.

Wie Hensoldt-CEO Thomas Müller heute bei der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen weiter ausführte, rechnet sein Unternehmen im laufenden Jahr mit dem Abschluss mehrerer großer Aufträge in Zusammenhang mit Rüstungsvorhaben in Deutschland und Spanien. So erwartet Müller, dass Hensoldt voraussichtlich Mitte des Jahres den Kontrakt für das Aufklärungsvorhaben Pegasus im Volumen von rund einer Milliarde Euro erhalten wird. Seinen Worten zufolge laufen gegenwärtig die Vertragsverhandlungen.

Auf etwa 400 Millionen Euro Umsatz kalkuliert Hensoldt einen für dieses Jahr erwarteten Vertrag im Rahmen des Vorhabens Quadriga. Quadriga bezeichnet den Kauf von 38 neuen Eurofightern für die Luftwaffe als Ersatz des ersten Loses.  Die unter anderem für Quadriga vorgesehene Beschaffung von neuen AESA-Radaren im Volumen von rund 1,5 Mrd EUR – bei der Hensoldt die industrielle Führung übernimmt – hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr verbucht.

Weiterhin wird für dieses Jahr ein Auftragseingang von rund 200 Millionen Euro für Radartechnik für die F126 – ehemals MKS 180 – erwartet. Hensoldt-CEO Müller geht überdies davon aus, dass 2021 die Beschaffung von neuen Eurofightern für die spanische Luftwaffe im Projekt Halcon ein Auftragsplus von etwa 200 Millionen und die Beauftragung des Eurofighter-Radars MK 1 in Spanien nochmals rund 100 Millionen Euro nach sich ziehen wird.

„Wir werden unsere fokussierte M&A-Strategie weiter fortsetzen“, kündigte Müller auf der Pressekonferenz an. Hensoldt konzentriert sich dabei nach eigener Aussage entweder auf technologisch interessante Unternehmen – wie zuletzt SAIL LABS aus Österreich – oder versucht, seine internationale Präsenz zu erweitern. Dazu hat der Konzern unter anderem Tellumat in Südafrika erworben.

Im Geschäftsjahr 2020 legten die Umsatzerlöse von Hensoldt um 8,3 Prozent auf 1.207 Millionen EUR (Vorjahr: 1.114 Millionen EUR) zu. Den Angaben zufolge stieg der Auftragsbestand im Berichtsjahr 2020 um 55,5 Prozent dank einer Reihe neuer Großprojekte auf 3.424 Millionen EUR (Vorjahr: 2.202 Millionen EUR). Das entspreche etwa dem Zweifachen des jährlich geplanten Umsatzes der Hensoldt AG.

Hensoldt-CEO Müller ist zuversichtlich, dass sich der Aufwärtstrend für sein Unternehmen fortsetzt. Er rechnet damit,  Aufträge aus einer Pipeline potenzieller nationaler und internationaler Projekte in Höhe von rund 10 Milliarden EUR zwischen 2021 und 2023 gewinnen zu können.
lah/12/24.2.2021