Der deutsche Sensor-Hersteller Hensoldt hat gestern auf der internationalen Verteidigungs- und Sicherheitsmesse DSEI in London ein neu entwickeltes Radarsystem für die Überwachung und Zielerfassung auf See vorgestellt. Ausgestattet ist das Radar mit dem Namen „Quadome“ nach Angaben von Hensoldt mit der neuesten Technologie. Es biete schnelle Reaktionsfähigkeit und hohe Präzision zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das im C-Band arbeitende Radar verfüge über die neueste Galliumnitrid-Technologie mit aktiver elektronisch gesteuerter Antenne (AESA) und sei softwaredefiniert. Laut Hersteller zielt Quadome auf den weltweiten Markt für taktische Marineradarsysteme ab, die vor allem auf Offshore-Patrouillenschiffe (OPVs), Korvetten, leichte Fregatten und Unterstützungsschiffe ausgerichtet sind.
Quadome bietet laut Hersteller „robuste Fähigkeiten“ zur Erkennung und Verfolgung kleiner Oberflächenziele sowie zur präzisen 3D-Verfolgung kleiner, niedrig fliegender und sich schnell bewegender Luftziele. Dem Vernehmen nach wurde das Radar bei Hensoldt in Südafrika entwickelt und soll dort auch produziert werden. Dadurch unterliegt die Technologie weder der US- noch der deutschen Exportkontrolle. Dem Unternehmen zufolge gibt es im Augenblick noch keinen Launch-Kunden. Es würden Gespräche mit mehreren Interessenten geführt.
Laut Hensoldt bietet Quadome aufgrund seiner Kompaktheit, seiner relativ geringen Masse und seines Preis-Leistungs-Verhältnisses 3D-Luftüberwachungs- und Luftverteidigungsfähigkeiten für Schiffe, die ansonsten nur mit 2D-Zielerfassungsfähigkeiten ausgestattet wären.
Das Radar verfügt über zwei Hauptbetriebsarten: Der Überwachungsmodus dient der allgemeinen Boden- und Luftüberwachung, während der Selbstverteidigungsmodus für Situationen mit hoher Bedrohung und Zielbekämpfung eingesetzt wird.
lah/16.9.2021